Tikal
August 16, 2023Spuckende Vulkane, Studenten und Latte Macchiato
August 16, 2023Coban, 14. August 2007
Nach dem Frühstück in einem netten kleinen Café wurden wir im Hostel von einem Shuttle abgeholt, um nach Coban zu fahren. Die Shuttle sind wesentlich kleiner als die Busse und bieten weniger Beinfreiheit. Selbstverständlich musste das Shuttle nochmal rund um die Insel fahren, damit vielleicht ein paar unschlüssige Touris doch noch mitfahren würden und somit war’s dann wieder eine halbe Stunde später. Zum Glück war’s aber nicht so voll, sodass wir alle genug Platz hatten. Der Fahrer liebte laute Musik und liess das Radio volles Rohr laufen. R stellte den Radio zwischendurch leiser, doch der Fahrer merkte es jedesmal und drehte wieder auf. Vielleicht ist er schwerhörig. Es war dann auch wurscht, ob die Musik laut ist, der Motor war nämlich noch lauter.
Die Fahrt war sehr interessant. Ca. vier Stunden ging’s nochmal durch Dschungelgebiet mit schönen, grünen, satten Farben, viel Vieh, vor allem Kühe, ein paar Ziegen, sehr viele Pferde, die jeweils am Strassenrand angebunden sind und grasen, und, wie immer, die Schweine.
In Sayaxché mussten wir den Rio de la Pasión mit der Fähre überqueren. Die Fähre funktioniert so ähnlich wie die Fähre Horgen-Meilen (kicher, just kidding). Nein, ernsthaft – konkret funktionierte dies wie folgt: Erstmal eine halbe Stunde im Stau stehen, bis nur überhaupt der Rio in Sicht kam. Dann war klar, warum es Stau gibt. Die Fähre fasst ca. einen grossen Lastwagen, ein Shuttle, einen Personenwagen und ein Motorrad und fährt ungefähr einen Zentimeter pro Minute. Aber Hauptsache ist ja, man kommt rüber.
Die Guatemalteken sind ja wirklich geduldige und aufgestellte Zeitgenossen. Wenn sie halt mal warten müssen, dann warten sie halt, und halten zusammen ein Schwätzchen, Hauptsache, es gibt etwas zu lachen und etwas Interessantes zu erzählen. Wenn bei uns ein Zug stehen bleibt, halten auch alle ein Schwätzchen, bloss eher mit dem Handy als mit dem Gegenüber.
Mit der Zeit änderte sich die Gegend und wir kamen in hügeliges Gebiet. Coban liegt auf 1300 müM, das heisst, die Temperatur war wieder sehr angenehm. Allerdings regnet es offenbar sehr häufig und es sei nur ca. drei Wochen im April regenfrei.
Das Shuttle lud uns gleich vor dem Hostel unserer Wahl ab und die hatten auch noch ein schönes Zimmer für uns frei. Danach organisierten wir noch unsere morgige Weiterfahrt nach Antigua und schauten uns die Stadt an. Coban ist ein schönes Städtchen, aber die Sehenswürdigkeiten halten sich mit dem Plaza, der Kirche und einem fürchterlichen orangen Sovjetmonument, das genau vor der Kirche steht, in Grenzen, was die Stadtbesichtigung eher kurz ausfallen liess.
Danach gingen wir chinesisch essen. Mmh, das war lecker. Eine schöne Abwechslung zu den Tortillas, Enchiladas, Burritos und Quesadillas. Zwischendurch sind wir anderer Kost schon nicht abgeneigt.