Traumstrände und Faultiere
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September 12, 2023Südkorea | 24.8. – 2.9.2023
Mit Jeju Air gings in etwas mehr als zwei Stunden von Taipei nach Seoul, wo wir uns am Flughafen zuerst mal kurz informieren mussten, wie wir denn am besten zu unserer Unterkunft im Stadtzentrum kommen. Eine günstige und immer noch sehr bequeme Alternative zu einem Taxi ist der sogenannte K Limousine Bus. Das ist eine Art öffentlicher Flughafentransfer-Bus, der direkt bis ins Stadtzentrum fährt. Nach einem kurzen Marsch durch den bekannten und sehr gut besuchten Myengdong Nachtmarkt erreichten wir dann auch schon unser Hotel.
Der erste Programmpunkt für unseren Aufenthalt in Seoul war der Besuch des Lotte World Tower. Ebenfalls wieder ein Super-Wolkenkratzer, der etwas jünger ist als der taiwanesische Taipei 101 und mit 555 Metern auch ein wenig höher – momentan weltweit auf Platz sechs. Zuerst aber besorgten wir uns in einem der zahlreichen 7-Eleven Shops eine sogenannte T-Money-Card. Das ist eine aufladbare Prepaid Karte für den öffentlichen Nahverkehr, mit der man sich recht einfach in der Megacity (über 21 Millionen Einwohner) mit U-Bahn und Bus bewegen kann. Zur Jamsil U-Bahnstation, die mit dem Lotte Tower verbunden ist, brauchten wir rund 30 Minuten. Zusätzlich zum grossen Shopping-Center in den unteren Etagen des gewaltigen Turms, ist auch der Park darum herum schön gemacht und auch eine Art Naherholungsraum/Vergnügungspark. Da wir die Aussichtsplattform lieber bei Dämmerung geniessen wollten, besuchten wir vorgängig das dort integrierte Multiplex-Kino. Der Ticketkauf stellte sich dann doch als kleine Herausforderung heraus, da die Ticketautomaten wie auch die Kinoangestellten nur ganz rudimentäre Englischkenntnisse hatten. Hat sich aber gelohnt, denn wir konnten dann den (zum Glück englischsprachigen) Film auf einem über 10 Meter breiten Samsung 4K LED Screen schauen oder für weniger technisch Interessierte: auf einem riiiesigen superscharfen Fernseher – mal was Anderes ;-o
Die anschliessende Aussicht von der Spitze des Lotte Towers auf das in der Dämmerung immer bunter werdende Seoul war auch hier wieder faszinierend. Als zusätzlicher kleiner Nervenkitzel gibt es ein paar über die Fassade herausragende Bereiche mit einem Glasboden – schon ein wenig seltsam, wenn man dort unter seinen Füssen nur noch über 500 Meter Luft sieht …
Am nächsten Tag besorgten wir uns als Erstes wieder eine SIM-Karte für Südkorea. Es vereinfacht das Leben doch erheblich, wenn man fürs Navigieren und Recherchieren unterwegs nicht ausschliesslich auf WLAN angewiesen ist.
Was wir in Seoul sonst noch besichtigten:
Dongdaemun Design Plaza (DDP): Ein grosser von Zaha Hadid entworfener Komplex mit diversen Ausstellungen und teilweise interaktiven Installationen inkl. zahlreichen Shops und Restaurants. War interessant, dort ein wenig rumzuspazieren und v.a. auch das architektonisch sehr spannende Gebäude von allen Seiten zu begutachten. (DDP steht übrigens zusätzlich auch für ‘Dream, Design, and Play’.)
Dongdaemun Gate: Nur wenige Gehminuten vom Design Plaza entfernt befand sich eines der acht historischen Stadttore inkl. einem kleinen Teil der Stadtmauer. Die Gelegenheit nutzten wir natürlich und schauten dort auch gleich vorbei. Inmitten des lebhaften Verkehrs fällt es einem allerdings ein wenig schwer, sich die ursprüngliche Funktion und Umgebung dieses Relikts vorzustellen.
Gangnam Style Statue: Der in die Popkultur eingegangene 2012 Hit von Psy wird im Gangnam Quartier ausserhalb des COEX Einkaufszentrums mit einer eigenen Statue geehrt. Grund genug, uns das mal anzusehen. In der riesigen Shopping-Mall fand offenbar gerade auch noch eine Spielzeugroboter Messe statt – schien sehr populär zu sein, hatte jedenfalls seehr viele Besucher.
Nationalmuseum: Ein riesiges Museum mit einer sehr schön gestalteten und umfangreichen Ausstellung auf vier Etagen. Die permanente Ausstellung ist gratis und beinhaltet definitiv genug Informationen, um dort einen ganzen Tag zu verbringen – zumindest für Geschichtsinteressierte. Ansonsten kann man auch noch den weitläufigen Park rundherum erkunden.
Für die Reise nach Busan, unseren zweiten Stopp in Südkorea, hatten wir vorgängig zwei Sitzplätze im KTX Hochgeschwindigkeitszug reserviert. Das klappte alles tiptop und der schnittige Zug brachte uns mit flotten ca. 320 km/h in unter 3 Stunden bequem nach Busan an die Küste ganz im Süden. (Kurze Zwischenbemerkung für Filmfreunde: ‘Train to Busan’ heisst auch ein südkoreanischer 2016 Blockbuster. Aber Vorsicht, es handelt sich dabei nicht etwa um einen Reisebericht, sondern ist eher was für starke Nerven ;-o)
In Busan wohnten wir im Gegensatz zu Seoul nicht mitten im Gewusel, sondern in der Nähe des Hyundae Beach, Südkoreas bekanntestem Strand. Vom 13. Stock unseres Hotels hatten wir als Zusatzbonbus auch noch eine Super Aussicht auf Meer und Skyline. Das Wetter war dafür ziemlich trübe, d.h. viele Wolken, immer wieder Regen und zwischendurch auch mal ein kräftiges Gewitter mit Sturm, Blitz und Donner. Angesichts der immer noch sehr heissen Temperaturen von über 32 Grad waren wie aber eigentlich gar nicht so unglücklich über die Wolken und gelegentlichen nassen Abkühlungen. Die vier Tage in in Busan waren, sicher auch wegen der Nähe zum Strand und auch dem coolen Rooftop-Pool im Hotel, recht entspannt. Aber auch hier gab es natürlich wie überall zusätzlich viel zu entdecken und zu tun. Wir pickten uns Folgendes raus:
Sea Life Busan Aquarium: Ist mit 35’000 verschiedenen Tierarten offenbar das grösste Aquarium des Landes. Nur ein paar Gehminuten von unserem Hotel entfernt, für uns perfekt, dort einen verregneten Nachmittag zu verbringen. Neben den vielen sehr kreativ angelegten Becken, Terrarien oder Gehegen gab es auch noch ein riesiges Gemeinschaftsbecken inkl. Glastunnel mit grossen Haien, Rochen, Schildkröten und sonstigen imposanten Pfundsfischen.
Dongbaekseom Island Coastal Trail: Dongbaekseom Island ist eine kleine bewaldete Halbinsel ganz am rechten Ende des Strandes. Auf einem schönen Holzsteg mit vielen Treppen und einer Brücke kann man dort vorbei an diversen Aussichtsplattformen in ca. 30 Minuten rundherum laufen. Eigentlich ein sehr kurzer Trail, aber bei diesem feuchtwarmen Wetter trotzdem extrem schweisstreibend.
Haeundae Blueline Park: Diese, für uns ein wenig kuriose Touristenattraktion, liegt ganz am anderen Ende des Strandes und besteht aus den zwei kurzen Bahnlinien ‘Haeundae Sky Capsule’ und ‘Haeundae Beach Train’. Die erste ist eine Art Gondelbahn auf Schienen, mit der man auf einer schönen Panoramastrecke mit Blick aufs Meer knapp 5 km gaaanz langsam entlang der Küste tuckern kann. Die zweite ist ein kleines Touristenbähnchen, das dann – ein bisschen schneller – wieder zurück zum Ausgangspunkt fährt.
Haeundae Night Market: Wie auch schon in Taiwan, gibt es in Südkorea überall Märkte mit vielen Essensständen und -shops, die jeweils gegen Abend geöffnet werden. Derjenige in Haeundae ist offenbar einer der bekannteren und bietet v.a. auch viele lokale Seafood-Spezialitäten. So sind lebende Tintenfische oder auf verschiedene Arten zubereitete Aale hier offenbar besonders beliebte Delikatessen. Zuzusehen, wie sie die relativ kleinen schlangenartigen Fische noch lebend zubereiten bzw. rüsten ist allerdings schon ein wenig gewöhnungsbedürftig …
Unser Besuch in Südkorea war wiederum sehr interessant und vielfältig. Einerseits mit der quirligen Mega-City Seoul und andererseits dem relaxten Haeundae Strandquartier in Busan. Da wir hier wieder auf eigene Faust und somit auch öfters mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs waren, bekamen wir die teilweise doch sehr anstrengende Hitze wieder mehr zu spüren. Wir hoffen nun mal, das die Temperaturen in Japan anfangs September etwas angenehmer sind …
(Kleiner Spoiler: Hier in Kyoto ist es gerade mit teilweise über 35 Grad immer noch brütend heiss – also nix da mit Abkühlung – …to be continued ;-)