Eine Nacht in den Reisterrassen
July 5, 2023Smørrebrød on the rocks
July 7, 2023Sangjiang, 1. bis 2. Maerz 2008
Den Sonnenaufgang ueber den Reisterrassen konnten wir gleich von unseren Zimmerfenstern aus beobachten. Das sah zwar nicht so spektakulaer aus wie die Abendstimmung, dafuer konnten wir bereits auf der Terrasse fruehstuecken. Das Zmorgen bestand aus Toastbrot, einem Spiegelei, Tee und Fritten:-) Eine etwas seltsame Mischung…
Um 9 Uhr verabschiedeten wir uns von den Guesthouse-Leuten und den Buesis und liefen wieder ca. eine halbe Stunde zum Parkplatz hinunter. Die Grandmas waren ganz enttaeuscht, dass wir heute unsere Rucksaecke selber trugen.
Dann fuhren wir in ca. drei Stunden durch malerische Gegenden mit vielen Reisfeldern und malerischen alten Haeusern. Daneben hat’s aber auch immer wieder zahlreiche megahaessliche Bunker, v.a. in den kleinen und mittelgrossen Staedten. Bis wir nach ”Chenyang”, einem ”Dong”-Dorf kamen, das offiziell zu einem sogenannten ”Scenic Spot” deklariert worden ist. Die Dong sind eine weitere der 56 Minderheiten in Suedwest-China. Zu erkennen sind die Dong-Doerfer an dem charakteristischen ”Drumtower” (Trommelturm), eine Art Glockenturm aus Holz, in dem frueher anstelle einer Glocke eine grosse Trommel aufgehaengt wurde. Zudem gibt es in den meisten Doerfern eine oder mehrere ”Wind- und Regenbruecken”. Das sind sehr kunstvoll (und ohne eiserne Naegel) gemachte, gedeckte Holzbruecken – im Stil der Luzerner Kappelbruecke.
Die Dong in Chenyang wie in vielen weiteren, kleineren Doerfern rundherum, fuehren ein noch ziemlich urspruengliches Leben, obwohl sie auch schon sehr an Touris gewoehnt sind und den Besuchern immer wieder Postkarten und andere Sachen verkaufen moechten. Dieses Dorf hier hat speziell schoene Drumtowers und Windbruecken, weil es wie gesagt von Amtes wegen zu einer Touristenattraktion deklariert wurde.
Wir wanderten rund zwei Stunden zwischen den Holzhaeusern, Plaetzen, Tuermen und Bruecken herum, begegneten vielen spielenden.. und staunenden Kindern und ebenso staunenden Omas und Opas, die ueberall ein bisschen rumsassen und ihren wohlverdienten Lebensabend genossen. Waehrend die Frauen auf den Feldern oder im Haushalt beschaeftigt sind, versammeln sich die Maenner jeweils in einem der Drumtowers, um ein bisschen zu plauschen, zu spielen oder ein Pfeifchen zu schmauchen ;-)
Als wir dem ”Maennerclub” auf unserem Rundgang einen Besuch abstatteten, fragte uns der Dorfaelteste gleich nach einer Spende fuer die Erhaltung des Turms, dafuer wuerde er unsere Namen in eine steinerne Spenden-Tafel meisseln – da konnten wir natuerlich nicht nein sagen ;-) ..obwohl man sich gegenseitig nicht wirklich versteht, sind die Menschen sehr freundlich und es wird viel gegruesst, gelacht und gestikuliert…Zum Abschluss sahen wir uns noch die zahlreichen Wasserraeder an, die am Flussufer entlang installiert sind, um die Felder zu bewaessern – ein einfaches, aber sehr effizientes System.
Zurueck in Sanjiang checkten wir im ”Tourism Hotel” ein – ein grosser, eher haesslicher Klotz, in dem wir wohl die einzigen westlichen Touris waren. Am Abend versuchten wir in der Umgebung unter viel Starren und Staunen der einheimischen Bevoelkerung ein Restaurant zu finden, was uns nicht wirklich gelang. Dafuer schafften wir es in einer Art Supermarkt ein Waschgel zu kaufen – immerhin etwas ;-) Also machten wir uns wieder auf den Rueckweg ins Hotel, um dort zu was Essbarem zu kommen.
Allerdings waren die Hotel-Angestellten total ueberfordert, als wir uns im grossen und komplett leeren Speisesaal hinsetzten und ebenfalls anhand der nur auf chinesisch verfassten Menuekarte (..und auch noch ohne Bildli) etwas zu bestellen versuchten Als Tierlaute und Koerpersprache zu keinem Resultat fuehrte, probierte R ihre Zeichenkuenste aus. Doch die armen Chinesen konnten mit dem gezeichneten Gueggel und Sueli auch nicht allzu viel anfangen ;-o Schliesslich gaben wir auf und riefen unseren im gleichen Hotel untergebrachten Guide zu Hilfe. In kuerzester Zeit hatte er fuer uns ein feines Menue bestellt, das wir sehr genossen.