Zu Besuch beim Sultan
December 14, 2023English? ..no have
December 21, 2023Langkawi, 11. bis 16. Dezember 2007
Am nächsten Morgen waren wir ganz verwundert, dass wir trotz der eher trüben Umgebung gut geschlafen hatten. Mit Frühstück war nix – ausser wir hätten uns nochmals ein Mee Goreng reingezogen :-o. So kauften wir uns einfach einen kleinen Tetra-Lycheesaft, das musste für für den schlimmsten Hunger bis Langkawi reichen.
Vom Busbahnhof fuhren wir mit einem Shuttle in ca. einer halben Stunde nach “Kuala Kedah”, dem Ausgangsort für die Insel Langkawi. Von dort schippertn wir mit der Fähre in eineinhalb Stunden nach “Kuah”, dem Hauptort auf Langkawi. Hier sahen wir wieder mehr westliche Touristen. Langkawi ist nach Penang die wohl zweitbekannteste Insel in Malaysien, obwohl erst seit 1987 touristisch erschlossen. Gleichzeitig wurde Langkawi auch zur Dutyfreezone erklärt, da die Insel sehr nahe an der thailändischen Grenze liegt, was sie auch für asiatische Touristen sehr attraktiv macht.
Und wirklich, kaum waren wir in Langkawi angekommen, glaubten wir, zurück in Singapur zu sein: Ein modernes, sauberes (ausser die Toiletten) Shoppingcenter mit Dutyfreepreisen und voll mit Touris. T entdeckte sogleich eine gut sortierte Bäckerei und fing grad an zu strahlen:-)) In einem “Starbucks”, liessen wir uns für die zwei nächsten Stunden nieder, um endlich mal etwas zu essen (leider war die Kaffeemaschine kaputt), das WLAN zu nutzen und uns zu erkundigen, wie wir am besten zu unserem Hotel kommen und wie wir nach unserem Aufenthalt auf Langkawi mit der Fähre gleich nach Thailand fahren können.
Anschliessend fuhren wir etwa 30 Minuten mit dem Taxi nach “Pantai Cenang”, wo unser Hotel, das “Beach Garden Resort” lag. Es hatte gerade angefangen etwas zu regnen – wir hofften sehr, dass sich das Wetter für unseren Beach-Aufenthalt wieder bessern würde..
Das Hotel war wiederum zufriedenstellend. Nicht grad hammermässig wie das letzte Resort auf Pulau Pangkor, aber trotzdem sehr schön gelegen, mit einem üppigen Garten, mit kleinem Pool, direktem Beachzugang und einem schönen Beizli gleich am Beach.
Wir wurden sehr nett empfangen. Gegen Abend machten wir einen Strandspaziergang, bevor wir uns im hoteleigenen “Biergarten” mit Meersicht niederliessen, um endlich wieder einmal ein Bierchen zu geniessen – im mehrheitlich islamischen Malaysien haben wir eher darauf verzichtet. Später assen wir Knoblibrot und Frühlingsröllchen und wieder mal eine Pizza. Der Küchenchef ist offenbar Schweizer und das Hotel wurde von Deutschen erbaut, was man vorallem der Speisekarte (u.a. gab’s auch Züri-Geschnetzeltes) und dem inbegriffenen Frühstück anmerkt: Eine Auswahl frischer Früchte, Eier, ein Käse- und Fleischplättchen, verschiedene Brote, Kaffee à discretion und serviert von sieben bis 13.00 Uhr. Das gefällt uns:-)) Frühstück zu suchen macht uns in Asien am meisten Mühe.
Ansonsten flutschten die Tage nur so dahin mit lesen, spazieren gehen und essen. Einmal mieteten wir ein Kanu, um auf eine nahe gelegene Insel zu paddeln. ..und wir wurden endlich stolze Besitzer von Flipflops, die uns bisher noch gefehlt hatten und die für nicht so saubere Böden und Beach-Aufenthalte extrem praktisch sind.
Für’s Nachtessen spazierten wie jeweils der belebten Hauptstrasse entlang und suchten uns eines der vielen schönen und weniger schönen Restaurants aus. Bei einem als thailändisch angepriesenen Beizli hatten wir nicht so Glück – war jedenfalls nicht das, was wir uns unter thailändischen Spezialitäten vorstellten.
Am nächsten Abend versuchten wir ein sogenanntes “Steamboat”. Das ist eine Art Fondue Chinoise mit zwei verschiedenen Bouillons (scharf und nicht so scharf). Darin kann man Krabbenstücke, Squid (Tintenfisch), Fishballs, Chicken, Rindfleisch (leider immer etwas zäh), Gemüse und Nudeln garen, mit einem Sieb rausfischen und in ein kleines Schüsselchen geben und dann mit Stäbli essen. Schmeckte ausgezeichnet :-o Die Stäbchen mussten wir allerdings mit Löffel und Gabel tauschen, weil die Nudeln so glitschig waren. Die Krabben und Garnelen machten etwas Mühe, da man das Fleisch zuerst noch auspuhlen musste. Harte Arbeit, bei der wir ganz schön ins Schwitzen kamen, aber es hat trotzdem Spass gemacht, so ne lokale Spezialität zu probieren – und zudem war’s wirklich sehr lecker, inklusive dem Süppchen, das wir am Schluss noch auslöffelten.
Am Nebentisch ass eine etwas 30köpfige islamische Familie, die Frauen tiefverschleiert, was sogar für Malaysien ein nicht alltägliches Bild ist. Die ärmsten mussten immer erst den Schleier anheben, bevor sie sich etwas zu Essen reinschaufeln konnten. Die meisten Malayen essen mit der rechten Hand, die linke Hand ist da zum Füdliputzen. In den meisten Restaurants hat’s denn auch gleich ein Lavabo mitten im Restaurant, wo man sich nach dem Essen die Hände waschen kann. Das war auch für uns gut, nach all der Arbeit mit Krabben und Garnelen auspuhlen.
Die Oberhäupter der Grossfamilie kamen, nachdem sie sich beim Waschbecken gleich neben unserem Tisch die Hände gewaschen hatten, einer nach dem anderen zu T, um ein bisschen zu plaudern: “Wie denn das Essen geschmeckt hätte, woher wir denn seien, ob es uns in Malaysien gefalle etc.” Die hatten offenbar auch sehr Interesse an uns Fremdlingen – ..oder wollten vielleicht einfach wissen, wer denn die unvehüllte Blondine ist… ;-)
Am letzten Abend probierten wir das Seafoodrestaurant aus gleich ein paar Meter neben unserem Hotel. Schon auf der Strasse stehen die grossen Aquarien mit King Prawn, Lobster, Krabben und Muscheln. Und es hatte sich gelohnt. Sogar ein Gläsli Weisswein gabs zu unserem Fisch und Muscheln und ein malaysischer Musiker sang Reggae- und Bob Dylan Songs.
Am Tag vor unserer Abreise mussten wir mit dem Taxi nochmals nach Kuah fahren, um dort mit unseren Pässen zwei Tickets nach Satun in Thailand zu kaufen.