Zwischen Khaosan und Konsum
June 16, 2023The End..
June 18, 2023Dank einer neuen Zeitzone erreichten wir den Vancouver International Airport bereits um ca. 11:00. Yeah, cool, Kanada war – zumindest für mich – Neuland, wo ich schon immer mal hin wollte. Hier in Westkanada waren wir gegenüber der Schweiz nun ganze 9 Stunden voraus.
Da wir am Vorabend zum Glück gerade noch daran gedacht hatten, das elektronische Einreiseformular für Kanada (eTA) auszufüllen, verliefen die Zollformalitäten am Flughafen problemlos – wir konnten uns gleich selber an einem Automaten registrieren und dies ohne jegliches Anstehen oder Befragungen von Zollbeamten. Was für ein Riesenunterschied zur gigantischen Warteschlange, als wir in New York City angekommen waren!
Nach einer kurzen Stärkung bestiegen wir den Canada Line SkyTrain und fuhren in etwa 20 Minuten bis zum Vancouver City Centre. Von dort nochmals ein kurzer Fussmarsch – zum Glück bergabwärts – und schon waren wir im YMCA Hotel. Zwar hatte uns die Zeitverschiebung ein früheres Eintreffen beschert, dafür mussten wir nun noch ein paar Stunden überbrücken, bis wir unser Zimmer beziehen konnten. Wir nutzten die Zeit und das schöne Wetter gleich für eine kleine Stadtbesichtigung und ein wenig Ausruhen in einem nahegelegenen Park. Wir konnten es kaum glauben, aber die Temperatur lag bei rund 27 Grad! Das ist sehr aussergewöhnlich und offenbar waren wir hier mitten in eine Hitzewelle geraten. Das hiess, die Thermounterwäsche konnte weiterhin zuunterst in der Reisetasche liegen bleiben, wogegen wir natürlich gar nichts einzuwenden hatten:-)
Den ersten Tag verbrachten wir damit, ein wenig aufzuholen mit den Traveldiary-Einträgen. Da kam es uns sehr entgegen, dass unser Zimmer im 11. Stock gleich neben der schönen Rooftop-Terrasse des Hotels lag, von der wir dann auch ausgiebig Gebrauch machten. Gegen Abend spazierten wir nach Chinatown und anschliessend nach Gastown, das älteste Viertel von Vancouver, das bekannt ist für seine charmanten Kopfsteinpflasterstrassen, die restaurierten viktorianischen Gebäude und die vielen Geschäfte, Restaurants und Kunstgalerien. Ein bekanntes Wahrzeichen von Gastown ist die Steam Clock, eine Dampfuhr, die regelmässig pfeift und eine beliebte Touristenattraktion ist. Besonders gefallen hat uns das Viertel ansonsten aber nicht – für unseren Geschmack ein wenig zuviel Leute und auch Verkehr. Trotzdem konnten wir ein sehr feines Znacht in einem Gartenrestaurant geniessen ..
Am zweiten Tag unternahmen wir zuerst einen kleinen Ausflug mit der Fähre nach North Vancouver und von dort gleich wieder zurück – einfach, weil so eine kleine Schifffahrt jeweils Spass macht :-) Danach flanierten wir gemütlich der sehr schön gemachten Seawall Water Walk Promenade entlang bis zum Anfang des Stanley Parks und fuhren von dort mit dem Bus wieder zurück bis zum City Centre.
Das Abschluss-Nachtessen genossen wir in der Spaghetti Factory wieder in Gastown.
Das Viertel bietet zwar wie vorher schon erwähnt viele kulturelle und kulinarische Optionen, ist aber gleichzeitig auch ein Sammelplatz der doch sehr zahlreichen Obdachlosen. Wir waren tatsächlich ein wenig überrascht und sogar etwas schockiert über die mehr oder weniger offene Drogenszene im Gebiet von Gastown und Chinatown. Das erinnerte uns an Szenen wie am Platzspitz in den 80er Jahren.
Man kann also durchaus sagen, dass Vancouver eine schöne, aber auch eine etwas dunkle Seite hat. Einerseits gibt es den schön zurecht gemachten Hafenbereich mit der pittoresken Uferpromenade und andererseits die vielen Obdachlosen und die doch sehr sichtbare Drogenszene.