
Hochhäuser und Känguruhs
July 31, 2023Hopp FCB!
August 4, 2023Palenque El Panchan, 30. Juli bis 2. August 2007
Wir sind etwas in Verzug mit Schreiben. Das liegt einerseits daran, dass wir viel zu tun haben mit Ruinen besuchen, Bus fahren usw. Und andererseits daran, dass wir ein Hotel in Playa del Carmen suchen, das unseren Ansprüchen genügt:-) Es soll etwas anderes sein als unsere “normalen” Unterkünfte, schliesslich sind wir dann in der Karibik Mexicos.
Doch erst der Update zum letzten Eintrag: San Cristobal ist ein schönes Städtchen mit pfeilgeraden Strassen, schön zurecht gemachten Häusern und einer erfrischenden Temperatur. Das wissen wohl auch viele andere Touristen und darum ist es sehr voll in San Cristobal.
Am Samstagabend waren wir auf dem Plaza Major. Rund um die Kathedrale war einiges los. Mayatänzer, andere Strassenkünstler, Markthändler, Musik, Foodstände und vieles mehr. Die Mexikaner nennen das Fiesta und lieben es. Wir natürlich auch, weil es soviel zu sehen gibt. In San Cristobal an einem Samstagabend ist es etwa so wie in Zürich beim Zürifest.
Am nächsten Tag wanderten wir in der Stadt herum. Auch auf einen Hügel, wo die San Cristobal Kirche steht. In die andere Kathedrale der Stadt mit einer ganz speziell verzierten Vorderfront. Auf dem Markt kaufte ich ein kleines, dünnes Portemonnaie, das besser in meine eingenähten Hosensäcke passt. Das andere ist etwas gross und zeichnet sich jeweils durch die Hosen ab, da war mir nicht so wohl. Das neue ist ein handgesticktes und passt tiptop.
Am anderen Morgen gingen wir in ein Restaurant am Plaza im 1. Stock, wo es ein Frühstücksbuffet gab. War zwar nicht spektakulär, aber immerhin gab’s genug Müesli und Früchte. Am Tag vorher hatten wir an einem anderen Ort ein normales Frühstück bestellt und T ist fast beim Teller zu verhungert.
Dann mussten wir noch unsere Wäsche abholen und fuhren um 12.00 mit dem Bus in fünf Stunden weiter nach Palenque, unserer nächsten Station. Der Lonely Planet schreibt, dass die Filme in den Bussen meistens schlechte seien. Doch ab und zu gibt’s auch Ausnahmen, in Form von ganz guten Hollywoodfilmen, die verkürzen einem dann die Strecke. Dieses Mal gab es aber auch draussen einiges zu sehen. Wir fuhren durch eine schöne, grüne Dschungellandschaft, von San Cristobal auf 2100 müM nach Palenque auf 80müM runter.
In Palenqe angekommen, holten wir uns gleich ein Ticket für den Bus in drei Tagen nach Merida. Da die Fahrt 8 Stunden dauert, war es sinnvoll, das Ticket einige Zeit im voraus zu holen, damit wir die vordersten Plätze reservieren konnten, was dann auch klappte.
Mit einem Taxi fuhren wir nach El Panchan, ein Aussteigermekka mit ein paar schrägen Vögeln, aber auch ‘normalen’ Travellers und mit ein paar Übernachtungsmöglichkeiten in der Nähe der Mayaruinen von Palenque. Dort wollten wir drei Nächte bleiben, um schön gemütlich die Ruinen zu besichtigen. Wir hatten am Abend zuvor bei “Margarita y Ed Cabanas” angerufen, um eine Cabana zu reservieren, was der hombre am Telefon auch bestätigte.
Als wir an der Reception angekommen waren, war Jonathan grad am Telefon und bat uns zu warten. In der Zwischenzeit drängte sich ein Typ zielsicher an uns vorbei, aber Jonathan gab auch ihm ein Zeichen zu warten. Das war schon etwas suspekt. Was dann kam, grenzte an’s satirische, aber erst fanden wir es nicht so lustig, schliesslich war es sechs Uhr am Abend, feuchtheiss, wir hatten unsere 16 Kilo-Rucksäcke auf dem Buckel und hätten gerne unser bestätigtes Zimmer bezogen.
Eine einzige Reservation hatte Jonathan noch offen, das sei jemand gewesen, der gestern angerufen hätte. Aber leider klang der Name so gar nicht nach Renate oder Thomas. Der Vordrängeltyp fing dann fürchterlich an zu motzen, er hätte vor einem halben Jahr ein Zimmer reserviert. Jonathan versuchte ihm zu erklären, dass der Hotelbesitzer vor kurzem verstorben sei, dass seine Frau mit ihren Grosskindern auf Reisen sei, er selber seit 12 Tagen hier sei und nichts wisse von Reservationen ein halbes Jahr im voraus. Und jetzt kommt der Satz, den ich unbedingt behalten und aufschreiben wollte: der Typ sagte doch tatsächlich ein einem fürchterlichen Amislang so Richtung Tennessee (er war Schweizer!) “I give a damn thing about what you did. I want to have my room with aircondition”. .. (..und ganz nach “Baby-Jail”: “es isch emal en tubel gsi..”)
T und ich hielten uns dabei zurück, bis Jonathan sagte, er würde uns jetzt mal allen das Zimmer zeigen. Der Vordrängeltyp ging schon raus, um zu warten. Ich sagte dann leise zu Jonathan, er solle uns doch das Zimmer geben. Der andere wolle sowieso eines mit Aircondition, aber dieses sei ja nur mit Ventilator. Ausserdem würden wir drei Nächte bleiben, der andere nur eine Nacht. Das schien zu nützen und ich bezahlte gleich für drei Nächte und Jonathan kam uns das Zimmer zu zeigen. Der andere stand da mit finsterer Miene, aber Jonathan sagte dann zu ihm, er würde mit ihm andere Möglichkeiten suchen.
Normalerweise hätten wir ja ein schlechtes Gewissen gehabt, aber der Typ hatte es echt verspielt mit seinem blöden Getue.
Das Zimmer war für CHF 17 sehr anständig. Schlicht, aber sehr sauber, alles zu mit Moskitonetzen, sogar Warmwasserdusche und wir waren rundum zufrieden. Nach diesem Theater gingen wir ein Bier trinken und anschliessend essen im fast einzigen Restaurant in El Panchan. Ein grosses Dschungelrestaurant mit guter Livemusik und schönem Ambiente.
Wir konnten auch ganz gut schlafen, obwohl wir den Ventilator die ganze Nacht laufen lassen mussten.
Am Morgen standen wir um 7.00 Uhr auf, da wir um 8 Uhr am Eingang der Ruinen von Palenque sein wollten. Wir waren nicht die ersten – bereits hatte sich eine Schlange vor der Kasse gebildet. Und dann ging es los mit Ruinen erkunden. Die Reise hierhin hatte sich gelohnt! Die Ruinen sahen wunderbar aus mit der Dschungellandschaft im Hintergrund. Wir hörten sogar Howler Monkeys. Am Morgen hielt es sich auch noch in Grenzen mit der Hitze und es hatte auch genügend Schatten, um sich mal hinzusetzen.
Und T war wie wild am fötelen und das ohne Frühstück! Gegen 2 Uhr hatten wir dann auch noch das sehr interessante Museum besichtigt. Danach fuhren wir mit einem Colectivo in die Stadt, da wir unbedingt Geld abheben mussten. Und da wir immer noch kein passendes Hotel in Playa del Carmen gefunden hatten, gingen wir nochmal ins Internetcafe, um zu surfen und zu suchen. Und siehe da, endlich fanden wir eines.
Es liegt direkt in Playa del Carmen am Beach und ist all inclusive. Dort haben wir nun für vier Nächte gebucht und fahren am 6. August dahin. Das wird so ziemlich die letzte Station in Mexico sein. Nachher fahren wir über Belize nach Guatemala.
Nach dem Internetcafe fuhren wir mit dem Colectivo wieder zum Museum und spazierten von da zu El Panchan zurück. Der nächste Tag war ein leisure day. Nach einem ausgiebigen Frühstück spazierten wir durch El Panchan, fötelten die speziellen Blumen, lasen, gingen Bananenmilch trinken, schrieben Tagebuch, lasen…..und packten wieder alles zusammen für die Weiterfahrt nach Merida am nächsten Morgen.
1 Comment
Sali zäme
Schön, dass ich an eurer Reise (wenn auch nur in Gedanken) teilnehmen darf. Genial was ihr da so alles erlebt. Gut…man isst natürlich in solchen Ländern auch kein Salätli!!!! Monte Zumas (keine Ahnung wie man das richtig schreibt), Rache folgt sofort! Na ja, das habt ihr ja jetzt überstanden. Das Erlebnis mit Jonathan und dem geistig unterbemittelten Schweizer (eine Schande), war köstlich. Habe so gelacht. Der sollte in Zukunft schön in der Schweiz bleiben, sich eine Hotelzimer in Höngg buchen, damit er über Mittag nach Hause essen gehen kann. Seine sonstigen Bestellungen und Wünsche darf er dann auf Hochdeutsch bestellen weil in Schweizer Hotels und Restaurants eigentlich niemand mehr unseren Dialekt versteht. – Bin gespannt wie ein Flitzbogen wie eure Reise weitergeht, auch wenn meine Gesichtsfarbe immer grüner wird vor Neid!! Trotzdem mag ichs euch von Herzen gönnen und eben…schön dass ich in Gedanken miterleben darf. Ganz liebe Grüsse und bis bald. Ruth