Wellen, Wind und Wein
January 1, 2024Zwischen Meer und Moos
January 1, 2024Kurz nach Brookings sagten wir der Oregon Coast Tschüss und fuhren über die Staatsgrenze nach Kalifornien. Als Erstes mussten wir an einer Art Grenzcheck stoppen und wurden befragt, ob wir ev. Orangen oder Avocados dabei hätten. Nein, hatten wir nicht, aber zwei Bananen und drei Äpfel, doch die schienen kein Problem zu sein und die „Zoll-„Beamtin winkte uns mit einem eher amüsierten Lächeln durch.
Heute erwartete uns bereits ein weiteres Highlight: der Redwood National Park, der ebenfalls an der 101 liegt. Diese Mammutbaum-Wälder an der Küste sind das Zuhause der höchsten, ältesten und dicksten Bäume der Welt. Wir machten einige kurze Wanderungen durch den Wald und kamen aus dem Staunen nicht heraus – diese uralten Baumgiganten sind wirklich unglaublich eindrücklich.
Unser erster Campground in Kalifornien lag etwas abgelegen am Klamath River und: Believe it or not – beim abendlichen Spaziergang zum Fluss sahen wir doch tatsächlich einen Schwarzbären am gegenüberliegenden Ufer – überraschend und natürlich sehr cool. Die Strecke am nächsten Tag führte uns durch die sogenannte Avenue of the Giants (die Strasse der Riesen). Und das ist tatsächlich nicht übertrieben. Während ca. 1,5 Stunden fuhren wir mitten durch Wälder mit gigantischen Baumriesen. Wieder konnten wir uns kaum satt sehen.
Danach ging es nun zügig die 101 weiter südwärts bis nach Cloverdale. Hier veränderte sich die Landschaft komplett. Vom Redwood-Urwald mit seinen mächtigen Bäumen kamen wir nun ins Weingebiet von Kalifornien, sehr hübsch anzusehen mit den grünen Weinreben, dem gelben Gras und blauem Himmel. Passend zur Kulisse wurde es hier einiges wärmer, bereits wieder bis fast 30 Grad.
Der Camping – oder eher das Feriencamp – sehr schön gelegen mitten in den Weinreben war von wegen Wochenende ziemlich voll. Für uns aber auch immer interessant zu beobachten, wie die Einheimischen so ihre Weekends geniessen.
Die nächste Etappe ab Windsor führte auf dem kurvigen Highway 1 weiter durch die Weingegend – wären nicht die gelegentlichen US Flaggen an den Häuschen geflattert, hätte man sich auch in Südfrankreich wähnen können. Der Camping in Olema war unsere letzte Station im Motorhome. Hier spürte man bereits wieder die Küste, es war wieder um einiges kühler und der Wind blies wieder entsprechend kräftig. Wir bereiteten das Motorhome schon einmal etwas für die Abgabe vor, nach 3 ½ Wochen war das Teil schon etwas eingestaubt.
Die Einfahrt nach San Francisco der Küste entlang über den Highway 1 war ziemlich spektakulär, aber auch unerwartet kurvig. Vor Frisco wurde die Gegend wieder besiedelter und wir bogen erneut auf die uns so vertraut gewordene 101 ein. Und dann tauchte sie plötzlich auf, die Golden Gate Bridge. Wow, das war irgendwie schon ein erhebender Moment: vor 24 Tagen waren wir in Seattle gestartet und nun brausten wir über die berühmte rote Brücke!
Die letzte Nacht vor der Motorhome-Rückgabe verbrachten wir in einem Motel 6 in Oakland, Embarcadero, ganz in der Nähe der Rückgabestation. Die Fahrt bis dahin auf sechsspurigen und ziemlich verkehrsreichen Autobahnen durch die dicht besiedelte Agglo von San Francsisco war etwas nervenaufreibend, aber mit dem gutem Onboard-Navi klappte das sehr gut. Wir hatten uns hier für eine Motelübernachtung entschieden, weil die Deadline für die Abgabe am nächsten Morgen bereits um 10.30 war und wir genügend Zeit haben wollten, in Ruhe alles auszuräumen und unsere Koffer zu packen. Das war eine gute Entscheidung, vor allem, da das Motel gleich an einem Hafen sehr hübsch gelegen war. In der Nähe fanden wir auch noch ein gemütliches Restaurant, das Quinns Lighthouse, wo wir Muscheln assen und den Abend bei einen Weizenbier mit leichtem Orangegeschmack ausklingen liessen.
Nach dem letzten Volltanken (in einer eher nicht empfehlenswerten Gegend) war das Motorhome schnell abgegeben und ein Uber brachte uns danach zum Union Square zu unserem bereits reservierten Hotel, wo wir auch wieder mal gerne die Vorzüge eines Hotelzimmers mit grossem Bett und eigenem WC/Dusche genossen.