Zu Besuch
January 1, 2024Inselhopping im Pazifik
September 4, 2024Mit aufgestocktem Käsevorrat ging es nach Tillamook als Erstes auf einen Scenic Drive, bei dem man gleich an drei verschiedenen Kaps in kurzer Folge vorbeikommt: Cape Meares, Cape Lookout und Cape Kiwanda. Alle drei mit schönen Ausblicken und jedes auf seine Art lohnenswert.
Unser nächster Stopp war in Lincoln City, wo wir ausnahmsweise gleich zwei Nächte blieben. Einerseits hatten wir ein paar administrative Dinge zu erledigen und andererseits war auch wieder mal ein Waschtag nötig. Kleider waschen nimmt immer ziemlich viel Zeit in Anspruch – auf freie Maschine warten, Ende Waschgang abwarten, Ende Trockner abwarten … aber wir sind ja nicht in Eile :-) Ausserdem konnte man schön dem Beach entlang wandern und den Pelikanen bei ihren Gleitflügen über das Wasser zuschauen, auch wenn es ziemlich stark gewindet hat.
Wieder On The Road folgte ein Aussichtspunkt oder Nationalpark nach dem anderen: Boiler Bay State Park, Depoe Bay, Cape Foulweather, Otter Rock mit Devils Punch Bowl und das Yaquina Head Lighthouse. Für uns aber ebenso, wenn nicht noch spannender waren die Seelöwen und Seehunde, die man immer wieder einzeln oder in grossen Gruppen auf den Felsen am Strand oder draussen im Meer erspähen konnte. Auch wieder sehr interessant fanden wir die Gezeitenpools, in denen es unterschiedlichste Meeresbewohner wie Seeanemonen, Seesterne, kleine Fische oder Krebse, allerlei Muscheln etc. zu entdecken gibt.
Da die Campingplätze über das Wochenende jeweils eher voll werden und es schwierig sein kann, noch einen Platz zu finden, reservierten wir in Newport, unserem nächsten Ziel, gleich für zwei Nächte. Der RV Park im Hafen von Newport, der sich auf der Website recht gut angehört hatte, stellte sich leider als wenig einladende Kies- und Asphaltwüste heraus. Da auch die Aktivitäten in dieser Gegend von Newport eher beschränkt waren, beschlossen wir unseren Aufenthalt auf eine Übernachtung zu verkürzen und fuhren am nächsten Tag weiter nach Florence, wo wir uns trotz Wochenende noch ein schönes Schlafplätzchen in einem State Park ergattern konnten.
Auf dem Weg nach Florence immer wieder neue interessante und lohnenswerte Stopps. Z.B Beachside State Park, Smelt Sands State Park, Yachats, Cape Perpetua, der höchste Punkt an der Oregon Coast mit herrlichem Ausblick auf die ganze Küstenlinie und auch ausgiebigen Wandermöglichkeiten. Oder etwa die Sea Lion Caves, wo ein Lift hinunterführt in die Meeresgrotten, wo die Seelöwen leben – allerdings eher zu empfehlen in den Wintermonaten weil die Tiere im Sommer/Frühling, wenn es warm ist, die Felsen im Freien bevorzugen, wo wir sie vom Heceta Lighthouse Viewpoint aus dann auch ausgiebig beobachten konnten.
In Florence beginnen auch die Oregon Dunes. Dieser einzigartige Küstenabschnitt besteht aus einem rund 50 km langen Dünengebiet zwischen Florence und Coos Bay. Statt Felsen und Klippen gibt es hier bis zu 150 Meter hohe Sanddünen. Eine sehr spezielle Gegend, die von den Einheimischen und Touristen auch für eine spezielle Freizeitbeschäftigung genutzt wird, nämlich mit gemieteten oder selbst mitgebrachten Quads über die Dünen zu kurven. Das Knattern der kleinen Offroad-Flitzer ist dementsprechend in dieser Gegend auch immer wieder zu hören. Wir erkundeten die Dünen auf eine etwas gemächlichere Weise und wanderten auf dem nicht allzu langen, aber trotzdem ziemlich anstrengenden Oregon Dunes Loop Trail. Wegen dem feinen Sand hiess es dort ‚One step forward and two steps back‘ .
Im unteren Teil der Küste zwischen Bandon und Brookings folgte nun ein Highlight nach dem anderen. Für uns auch der Abschnitt, der uns mitunter am besten gefallen hat.
Besonders erwähnenswert:
Cape Arago, Shore Acres und Simpson Reef (felsige Küste mit bester Aussicht auf eine grosse Kolonie Seelöwen), Sunset Bay (mit schönem State Park Campingground)
Bandon Beaches (Seehunde mit Nachwuchs und viele Gezeitenbecken)
Cape Sebastian (schöne, aber anstrengende Wanderung mit tollen Aussichtspunkten)
Pistol River (viele klassische Oregon Coast Viewpoints und Windsurfer-Paradies)
Boardman State Scenic Corridor mit Arch Rock, Natural Bridges
Für die letzte Nacht an der Oregon Coast fanden wir noch einen schönen Platz im Alfred A. Loeb State Park. Der Camping liegt ein wenig landeinwärts, sehr idyllisch in einem Waldstück am Fluss. Ohne den mehr oder weniger permanenten, kühlen und teilweise fast stürmischen Pazifikwind, war es hier gleich um einige Grade wärmer – es reichte sogar für einen erfrischenden Schwumm im Fluss! So war dieser letzte Rastplatz in Oregon eigentlich ganz untypisch und so ganz anders als die Zeit davor. Aber dafür schon mal eine gute Einstimmung für die kommenden Wochen in Kalifornien, Hawaii und Australien.
Auch mit unserem Campervan waren wir sehr happy. Alles drin, was es braucht, stylish und doch überraschend handlich. Offenbar hat er auch den Leuten hier gut gefallen, da wir immer wieder darauf angesprochen wurden. Natürlich cool für uns, da wir so auf einfache Weise ein bisschen mit Einheimischen plaudern konnten.
In den rund 20 Tagen, in denen wir an der Oregon Coast und der Olympic Penninsula mit unserem Van unterwegs waren, durften wir unglaublich viel Schönes und Interessantes entdecken. Wie sich das für einen Roadtrip gehört, war jeder Tag anders und hat auf seine Art neue Erlebnisse und Eindrücke gebracht. Auch das Wetter war uns bis auf ein paar wenige Ausnahmen immer sehr gut gesinnt – wenn man vom Wind und den eher kühlen Temperaturen absieht. Jetzt freuen wir uns auf die letzte Strecke an der 101 in Kalifornien, auf San Francisco und die kommende Zeit im Aloha State.