Ein Königreich in der Südsee
November 1, 2023Safari 2.0
November 13, 2023Sydney, 31. Oktober bis 2. November 2007
Nach dem Einchecken im “Backpackers” setzten wir uns in der Victoria Street im Kings Cross Quartier gleich in einen offenen Hinterhof zum Znacht. Es ist schön, am Abend wieder draussen in einer Gartenbeiz sitzen zu können. In Neuseeland war das nicht wirklich möglich – dafür hätten wir, wenn überhaupt, noch 2-3 Monate warten müssen, bis es dort Sommer geworden wäre. Zum Glück ist es in Australien allgemein einiges wärmer und daher etwas gemütlicher, um draussen zu sein – die vielen kleinen Gartenbeizli in Sydney haben uns gleich sehr gut gefallen.
Am nächsten Morgen herrschte im Hostel “Badezimmer-Rush-hour”. Da es pro Stockwerk nur gerade zwei Badezimmer hatte, musste man ganz schön auf Draht sein, um da mal eines ergattern zu können. Leider gehören Backpackers in den grossen Städten halt immer noch zu den günstigsten Unterkünften. Ansonsten sind wir froh, wenn wir diese “Traveller-Bienenstöcke”, in denen es immer sehr hektisch zu und her geht, umgehen können.
Nachdem wir so schon kräftig Zeit vertrödelt hatten, anstatt in Sydney auf Sightseeing-Tour unterwegs zu sein, mussten wir noch an die Reception, um unsere Übernachtungen zu bezahlen.
Als wir mit Cash bezahlen wollten, schüttelte die Receptionsdame erschrocken den Kopf und meinte, das sei nicht möglich, da zuviel Bargeld im Haus Einbrecher anlocken könnte.Wir könnten aber zur Bank laufen und dort eine Einzahlung machen und ihr die Quittung bringen! Das war uns aber etwas zu umständlich und wir bezahlten mit Kreditkarte.
Ausserdem finden wir die Backpackers hier komplett überteuert. Leintücher müssen wir selber beziehen und wieder abziehen, Dusche/WC muss mit ca. 10 anderen Zimmern geteilt werden und das für 80 Franken. Das finden wir ganz schön happig. Trotzdem sind die Backpackers v.a. in den Städten meistens sehr voll und wir fühlen uns deshalb auf dem Camping oder im Campervan einiges wohler.
Und dann ging es los: Zuerst machten wir eine kleine “Nostalgie-Tour” zum Kings Cross Car Market, wo R mit einer Freundin vor 13 Jahren während drei Wochen versuchte, ihr gekauftes Auto wieder zu verkaufen. Anschliessend spazierten wir bei schönstem Wetter durch die verschiedenen Quartiere (eines mit dem Namen Woolloomooloo) an den Hafen zu einem Aussichtspunkt, wo man das berühmte Opernhaus, die Harbour Bridge und die Skyline von Sydney perfekt sieht (was offenbar auch ganzen Horden von asiatischen Touris bekannt ist). Am späteren Nachmittag suchten wir die Post auf, wo ein Päckli von R’s Schwester hätte deponiert sein sollen. Leider war es noch nicht da, sodass wir den Verantwortlichen baten, uns das Päckli nach Brisbane nachzuschicken. Dort werden wir in ca. drei Wochen sein, bis dahin sollte das Päckli (mit Antibrumm forte:-)) es ist einfach das beste!) angekommen sein.
Müde und sehr zufrieden wieder zurück im Backpackers war wieder einmal Wäsche waschen angesagt, später Besuch im Internetcafé und zum Nachtessen gabs “Dumplings” in einem der herzigen kleinen Strassenrestaurants, mmmh.
Am nächsten Morgen marschierten wir nach einem kurzen Frühstück mit unseren Rucksäcken zur Autovermietung, wo wir um 11 Uhr unseren Stationwagon abholen wollten, um damit für die nächsten drei Wochen auf Tour zu gehen. Wir erfuhren allerdings, dass der Wagen offenbar kaputt gegangen war und wir deshalb ein anderes Gefährt erhalten würden – allerdings müssten wir bis 14.00 warten um den anderen Wagen in Empfang nehmen zu können..! Das Gute daran: Weil sie für den von uns gemieteten Kombi mit Campingausrüstung keinen Ersatz hatten, kriegten wir für den selben Preis einen Campervan!! :-) Da die Miete für einen Campervan mehr als doppelt so teuer ist, waren wir mit diesem Handel natürlich mehr als zufrieden.
Für uns hiess das, statt jeden Abend das Zelt aufschlagen zu müssen, einfach schön bequem die Matratze im Van auslegen und am Morgen wieder versorgen. Zudem hat es im Van wieder einen Gaskocher und sogar eine Mikrowelle und jede Menge Stauraum. Um die Zeit bis 14.00 noch zu nutzen, gingen wir nochmals nachschauen, ob das erwartete Päckli inzwischen angekommen war. Und siehe da! Die Lady gestern hatte irgendetwas falsch gemacht und nicht gemerkt, dass das Päckli bereits angekommen war. So freuten wir uns sehr, die begehrten Waren aus der Schweiz in Empfang nehmen zu können..
Leider konnten wir aber schlussendlich erst um 17.30 Uhr mit dem Van abfahren. Das war etwas unglücklich, weil dann grad Rush-hour war in Sydney, es zudem langsam dunkel wurde und auch noch regnete. Dennoch fuhren wir bis Penrith, wo wir nach einigem Suchen und nur durch Fragen einen Campingplatz fanden. Das Office war zwar schon geschlossen, doch dank ein paar hilfsbereiten Aussies, die uns ihr Handy ausleihten (..und uns auch ein Bierchen anboten :-), um den Campingbesitzer anzurufen, kriegten wir doch noch einen Platz.
Da schon wieder vier Tage vergangen sind und wir momentan einfach nicht dazu kommen, jeden Tag ins Internetcafé zu gehen, um das traveldiary zu aktualisieren, hier wieder eine Zusammenfassung:
Blue Mountains: Auf dem “Tourist Drive” umrundeten wir die Blue Mountains nahe bei Sydney. Die Gegend heisst so, weil die zahlreichen Eukalyptusbäume dort einen feinen, bläulichen Ölnebel abgeben, der für die typische blaue Farbe sorgt. Leider blieben uns die spektakulären Aussichten verwehrt, da die Täler in dichten Nebel gehüllt waren. Dafür sahen wir jede Menge Kakadus – die können ganz schön gross werden! Die Rundfahrt war eindrücklich und gegen Abend fuhren wir durch den Wollemi NP, einen sehr schönen Park mit speziellen Bäumen. Hier sahen wir unsere ersten Känguruhs, die aber verschreckt davon hüpften, als wir anzufahren kamen. Nach dem NP kam Singleton. Es war schon fast dunkel, als wir einen Campingplatz suchten und genau in diesem Moment begann es wie aus Kübeln zu giessen, so dass wir eine ganze Weile brauchten, bis wir ein Camping fanden. Mitten in der Nacht fing es noch zu hageln an! Doch am Morgen klarte es auf.
Blackbutt Reserve bei Newcastle: In diesem Park machten wir eine kleine Wanderung und sahen Känguruhs, Emus, Wallabies, weisse und rosa Kakadus und die putzigen Koalas. Wir konnten uns kaum sattsehen. Der Parkbesuch ist kostenlos – und da es Sonntag war, nutzten das auch einige Aussies und es fanden gleich zwei Geburtstagsparties auf dem Picknickplatz statt.
Nach dem Parkbesuch realisierten wir zum ersten mal, wie riesengross Australien ist. Unser Ziel war der “Myalls NP”, und dort ein Campingplatz in “Seal Rock”, da man dort um diese Zeit noch eine Chance hat, Buckelwale zu sehen. Bis wir allerdings dort waren, war es schon fast dunkel, jedoch noch schön warm, sodass wir draussen essen konnten. So stellen wir uns Camping vor! Hier machten wir aber auch zum ersten Mal Bekanntschaft mit den berüchtigten Fliegen. Sind echt aufdringliche Viecher, fliegen einem fast noch in die Ohren und in die Nase.
Am nächsten Morgen standen wir um 6 Uhr auf und wanderten zu einem nicht allzu weit entfernten Leuchtturm. Unterwegs sahen wir einen ganzen Schwarm Delfine, die da vor der Küste rumspielten! Sooo friedlich. Wale haben wir leider keine gesehen. Zurück auf dem Camping gingen wir duschen, frühstückten und packten zusammen. Danach fuhren wir ein grosses Stück Richtung Norden, da wir baldmöglichst in Queensland sein wollen.
Unseren nächsten Campingplatz fanden wir in “Grafton”. Das Spannende daran war, dass wir nach Einbruch der Dämmerung beobachten konnten, wie Hunderte von Flughunden lautlos über den Campingplatz zogen. Einige davon hingen sich sogar gleich auf die Palmbäume auf dem Camping, wo sie genüsslich an irgendwelchen Palmbeeren knabberten – wo wir ihnen ganz aus der Nähe zusehen konnten..
Am nächsten Morgen fuhren wir zur Byron Bay und dort zur Cape Byron. Das ist der östlichste Punkt von ganz Australien Festland. Leider waren die Wale schon vorbei gezogen. Dafür konnten wir die so typischen Surfer beobachten, die die ideale Welle suchten.
In Australien wird es schwierig werden, unser Traveldiary regelmässig nachzuführen, weil uns dazu schlicht und einfach die Zeit fehlt. Wir werden versuchen, unsere E-Mails regelmässig zu checken. Vorderhand bleibt die Redaktion deshalb also geschlossen ;-) – eine Australien-Zusammenfassung folgt..
see ya mate..