San José, Costa Rica, 20. August 2007
Um 5 Uhr mussten wir bei der Busstation sein, damit wir um 6 Uhr weiterfahren konnten. Der Bus wurde diesesmal im Gegensatz zum Vortag sehr voll. Um ca. 9.30 Uhr waren wir an der Grenze. Der Busbegleiter hatte wiederum die Pässe eingesammelt und ein Zollbeamter teilte sie eine Stunde später vor dem Bus wieder aus. Das Einreiseprozedere nach Costa Rica dauerte zusätzlich nochmal eine Stunde. Es hiess, für die Einreise nach Costa Rica werde ein Ausreiseticket verlangt. Wir hatten aber keines, da wir erst von San José aus unsere Weiterreise planen. Es hat dann aber keiner was gesagt und die Pässe wurden kommentarlos gestempelt. Dann mussten wir noch mit unserem Gepäck für die Gepäckkontrolle anstehen – aber nach fünf Minuten wurden wir beide wieder weggewunken, ohne dass jemand unsere Backpacks kontrolliert hätte. Somit waren wir, nach einem langen und mühsamen Prozedere endlich offiziell in Costa Rica.
Um 15.30 kamen wir in San José an. Wir wollten mit einem Taxi zu unserem Hotel fahren. Der Taxifahrer meinte, unser Hotel sei bereits voll. Durch unseren Lonely Planet waren wir bereits vorgewarnt, dass dies eine Masche der Taxifahrer in San José sei und deshalb sagten wir ihm, dass wir trotzdem dorthin wollten.
Während der Fahrt rief der Taxifahrer gleich mit seinem Handy unser Hotel an, um nachzufragen, ob es noch Zimmer hätte. Anschliessend gab er R das Handy, damit wir uns selber versichern könnten, ob nun alles besetzt sei oder nicht und wir könnten auch englisch sprechen.
Derjenige am anderen Ende bestätigte, dass das Hotel voll sei und auch keine Reservation von uns vorliege (wir hatten zwei Tage vorher per E-Mail probiert zu reservieren, hatten aber keine Gelegenheit mehr, die Mails zu checken). Die probieren wirklich alles:-) Wir liessen uns dann trotzdem beim ausgewählten Hotel absetzen. Da es sehr wohl noch freie Zimmer hatte, gehen wir davon aus, dass der hilfsbereite Taxifahrer statt das Hotel einen Kumpel angerufen hat, der uns bestätigen sollte, dass keine Zimmer mehr frei seien..!
Der Sinn des Ganzen wäre gewesen, uns in ein anderes Hotel zu fahren, bei dem der Taxifahrer eine Kommission erhält. Tja, hat leider nicht funktioniert.
Das Taxi parkierte vis-à -vis vom Hotel, wir luden unser Gepäck aus und bezahlten. Als wir gerade unsere Backpacks schulterten, hielt auf der anderen Strassenseite ein Auto an mit einer jungen Frau am Steuer und einem Beifahrer. Das Mädchen hatte ein Strassenkarte von San José in der Hand und rief zu uns rüber, ob wir ihr eine Auskunft geben könnten, was wir verneinten – schliesslich waren wir gerade erst angekommen und hatten keinen blassen Schimmer, was wo in San José sein könnte. Wir packten unser Gepäck und gingen zum Hotel. Auf dem Weg dahin kreuzte ein Junge unseren Weg, der uns sehr nett anlächelte und “Holà ” sagte. Dann gingen wir ins Hotel hinein, nachdem uns der Receptionist per Knopfdruck die Türe geöffnet hatte.
Während wir warteten, bis der Receptionist für uns Zeit hatte, kam das Pärchen aus dem Auto ebenfalls rein. Der Receptionist fragte sie gleich, was sie wollten, worauf sie sich nach einem Zimmer erkundigten. Da offenbar keines mehr verfügbar sei, verschwanden sie wieder.
Das fanden wir natürlich komisch. Einerseits hielten wir es für ziemlich unverschämt von dem Pärchen, sich einfach so vorzudrängen, und andererseits fanden wir es blöd, dass es offenbar kein Zimmer mehr hatte. Wir warteten aber trotzdem und der Receptionist klärte uns dann auf, dass er die zwei kenne und dass sie nur reingekommen seien, um zu sehen, ob sie ev. etwas von unserem Gepäck mitlaufen lassen könnten….!
Da wurde uns auch klar, was es mit dem Pärchen im Auto, der Strassenkarte, und dem Typ, der uns ganz nett auf der Strasse gegrüsst hat, auf sich hatte. Das sollte ein clever inszeniertes Ablenkungsmanöver werden und wären wir nicht zum ersten Mal in San José und hätten Auskunft geben können, wären wir wohl rübergelaufen und hätten dem sympathischen Mädchen helfen wollen, währen der Dritte sich dann um unser Gepäck gekümmert hätte. Das ist noch eine Stufe ausgeklügelter als Senf als Ablenkungsmanöver auf die Jacke zu spritzen.
Das Hotel ist sehr gut, wir sind zwar nicht im Hauptgebäude, sondern in einem etwa 50 m entfernten separaten Haus untergebracht. Das Gebäude ist nigelnagelneu mit supermodernen Badezimmern, Cable TV, Safe usw. – ein riesiger Unterschied zu dem Loch in San Salvador!
An unserem Ankunftstag war offenbar Feiertag in San José, es war ziemlich ausgestorben und Vieles geschlossen. Wir fanden dann einen Chinesen, wo wir, guess what, shrimps assen.