The Wild West & The Deep South
October 19, 2023Ein Königreich in der Südsee
November 1, 2023Waihi Gorge, Timaru, Raikiki Huts, Bank Peninsula, final destination: Christchurch bis 26. Oktober 2007
“Waihi Gorge” war zwar ein schöner “Freedom” Campingplatz – sehr schöne Gegend und wir waren die einzigen Camper auf dem sehr grossen Campground – doch als wir am Morgen zum Van rausschauten, trauten wir unseren Augen kaum: Die Berge und Hügel um uns herum waren verschneit, was auch die saumässige Kälte erklärte;-( Da wir auf einem Freedom-Camping waren und demzufolge keinen Stromanschluss hatten, der uns erlaubt hätte, unser kleines Öfelchen anzuwerfen, fuhren wir so schnell wie möglich und ohne Frühstück los, damit wir durch die Fahrzeugheizung etwas auftauen konnten. Und siehe da, keine halbe Stunde später Richtung Timaru an der Küste klarte es wieder auf: Blauer Himmel und frühlingshafte Temperaturen – das spinnt, das Wetter in Neuseeland!!
In “Raikiki Huts”, einem kleinen Örtchen direkt am Meer, fanden wir einen von der Gemeinde betriebenen Campground für gerade mal 12 Dollar die Nacht (mit Strom). Das ist immer wieder ein Erfolgserlebnis, wenn wir eine Alternative zu den “normalen” Holidayparks finden, die so zwischen 24 und 30NZ$ kosten. Da ein langes Wochenende anstand (Labour Day), war der Camping schon ziemlich voll.
Als sozusagen letzte Sightseeing-Station besuchten wir noch die “Banks Peninsula” in der Nähe von Christchurch. Trotz ziemlich vielen Kiwi-Wochenend-Campern fanden wir einen idyllischen und wieder sehr günstigen Camping an der “Pigeons Bay”. Obwohl wir hier wettermässig einer der schönsten Campingaufenthalte erlebten, wehte doch immer wieder eine kühle Bise – war wieder einmal interessant zu sehen, dass die “Kiwis” diesbezüglich ziemlich abgehärtet zu sein scheinen – für die ist offenbar schon Sommer, laufen doch viele bereits in Tischi und Shorts rum und grillieren draussen, was das Zeug hält..
Unseren letzten Campingabend verbrachten wir in “South Brighton”, kurz vor Christchurch. Hier hiess es nochmals Wäsche waschen und Campervan aufräumen und putzen, damit wir den Bus am nächsten Morgen zurückbringen konnten.
Und natürlich feierten wir mit einer Flasche Wein in unseren Campingstühlen sitzend Abschied vom Nomadenleben in Neuseeland. Ach ja, das haben wir ein bisschen vergessen zu erwähnen: Der neuseeländische Wein ist nicht so übel und wir beide sind ja keine Kostverächeter, wenn es um ein feines Tröpfchen geht ;-) so dass wir uns ab und zu ein Fläschchen gönnten. Wir kauften sogar mal ein drei-Liter-Tetrapack Weisswein. Ist vielleicht nicht der edelste Wein und wenn das ein französischer Weinbauer sehen würde, bekäme er wahrscheinlich einen Herzinfarkt, aber zum Transportieren ist das sehr praktisch und er bleibt lange frisch :-))
Am 22.10. standen wir früh auf, packten nach einem Monat wieder mal unsere Rucksäcke und fuhren zum “Foley Towers”-Backpackers, wo wir die Rucksäcke schon mal deponierten, bevor wir den Campervan zurückgaben. Der Wagen wurde von einer gestrengen Lady inspiziert, doch als sie erfuhr, dass wir beim Wagen-Abholen in Auckland einige Dinge nicht gekriegt hatten, entschuldigte sie sich laufend und kaufte uns sogar unsere selber finanzierten Campingstühle und eine Plastikschüssel ab.
Dann konnten wir gleich mit einem Shuttle für 5 Dollar pro Person in die Stadt fahren, was sehr sehr günstig ist. Der Fahrer machte auch kräftig Werbung für sein relativ neues Business, das sehr gut zu funktionieren scheint.
In Christchurch bummelten wir bei schönstem Wetter noch ein bisschen rum (Hier scheint immer schönes Wetter zu sein), assen Fish und Chips, bevor wir im Backpackers alles in unser Zimmer schleppten und uns zum ersten Mal seit 30 Nächten wieder auf einer richtigen Matratze ausstrecken konnten:-)) Das Foley Towers Backpackers ist für uns eine gute Wahl. Nicht gerade mitten im Zentrum, dafür schön ruhig und auch nicht so voll. Es ist schon gewöhnungsbedürftig, eine Küche mit vielen anderen zu teilen.
In Christchurch scheint immer schönes Wetter zu sein, dafür bläst zwischendurch ein ziemlich kräftiger Wind. Um unseren Aufenthalt im “Kingdom of Tonga” und die Weiterreise nach Australien zu organisieren, besuchten wir hier fast täglich das “Backpackers Reisebüro” – war nicht ganz einfach, doch nun ist alles gebucht. Zudem besuchten wir täglich die Bibliothek, um noch mehr über Tonga zu erfahren und um zu planen, welche Reiseroute wir in Australien wählen sollen.
Australien ist so riesig, dass wir uns gar nicht richtig entscheiden konnten, wo und wie wir reisen wollen. Da es uns aber kulturmässig sowieso nach Asien zieht, werden wir wohl nicht so lange in Australien bleiben und uns auf ein paar Highlights konzentrieren.
Dies ist unser letzter Eintrag in Neuseeland. Wir haben die Zeit hier, die Unabhänigigkeit mit dem eigenen Auto und das Unkomplizierte Reisen in diesem sicheren und für uns nicht allzu fremden Land sehr genossen.
Am 26. Oktober fliegen wir ins “Kingdom of Tonga”, eine südpazifische Inselgruppe in der Nähe der bekannteren Inselgruppen Samoa, Fidji und Cook Island. Wir sind schon sehr gespannt darauf, wie das Südseeleben so ist. Tonga ist ein Königreich mit 101’000 Einwohnern und 171 Inseln. Vor 200 Jahren war Kannibalismus noch verbreitet. ;-o Tonga ist so ziemlich die letzte pazifische Inselgruppe vor der Datumsgrenze, erlebt also den Tag jeweils als erste. Internet scheint auf den Inseln zu existieren, ansonsten melden wir uns ab Anfang November wieder aus Australien.