New York, New York
January 1, 2024Prag
January 1, 2024Jetzt hatten wir die Oregon Coast schon fast erreicht. Wenn alles gut ging, würden wir Astoria, das kleine Städchen am Anfang der Küstenlinie, in weniger als einer Stunde erreichen. Kurz nach der Abfahrt vom Campingplatz erlöschte jedoch das zweitletzte Lämpchen bei unserer Benzinstandsanzeige. Ui, das ging schneller, als wir gedacht hatten. Die nächste Tankstelle war laut unserem Navi erst wieder in Astoria zu erwarten. Ok, gemäss der Reichweiten-Anzeige sollte das eigentlich noch gut passen. Als dann aber plötzlich gar nichts mehr angezeigt wurde, wurden wir schon etwas nervös, insbesondere, da man Astoria über eine ca. 7 km lange Brücke erreicht. Darauf steckenzubleiben wäre das völlige Horror-Szenario. Plötzlich ein Ortsschild: “Chinook”. Unsere Hoffnung stieg – und tatsächlich, weit vorne sahen wir zwei Zahlen in Leuchtschrift – das sieht doch so aus wie die Preisanzeige einer Tankstelle. Bingo! Ein kleiner Laden mit zwei alten Tanksäulen davor. Sofort rein und volltanken. Zwar etwas teurer als sonst – aber das war uns in dem Moment natürlich egal – dafür noch inklusive eines kleinen Schwätzchens mit dem Besitzer. Sehr erleichtert genossen wir dann die spannende Fahrt über die Astoria–Megler Bridge und den “Einritt” in Astoria. Dort deckten wir uns im Visitor Center noch mit zusätzlichen Informationen zu den Sehenswürdigkeiten entlang der Oregon Coast ein und kauften den Oregon Coast Pass, der für ein Jahr zum Eintritt in alle State Parks berechtigt, ohne jedes Mal separat zu zahlen. So ab dem Besuch von 6-7 Parks lohnt sich dieser Jahrespass. Für uns sicher ein guter Deal.
Unser erster und gleich sehr prominenter Etappenort war an der Cannon Beach, wo wir zum Start mal für 4 Nächte auf einem Campingplatz in Ortsnähe reserviert hatten. Cannon Beach mit seinem Haystack Rock (Heuhaufen-Felsen) ist wohl einer der bekanntesten und auch meistfotografierten Locations an der Oregon Coast . Obwohl durchaus schön und beeindruckend verdankt Cannon Beach seine Popularität v.a. auch der Nähe zu Portland, der grössten Stadt Oregons. So wird das kleine Küstenstädchen mit seinen zahlreichen Souvenirshops und gemütlichen Pubs und Beizen dann am Wochenende auch von den Besuchern aus der Grossstadt überflutet. Auf unserem Camping merkten wir davon allerdings nicht allzu viel. Wir hatten einen ruhigen Platz direkt an einem Fluss mit einer kleinen Insel, auf der sich Entenfamilien, Fischreiher und sogar Pferde tummelten – sehr idyllisch.
So konnten wir Cannon Beach mit seinem eindrücklichen Strand und den interessanten Tide Pools bequem zu Fuss erkunden. Tide Pools sind kleine Tümpel, im felsigen Boden, die entstehen, wenn sich das Meer bei Ebbe wieder zurückzieht. Darin kann man dann kleine Fischlein, Krabben oder Seeanemonen entdecken.
Einen Tag nutzten wir für den Besuch des Ecola Points, ein Aussichtspunkt, von dem aus man die Felsformationen entlang der Küste sowie das Tillamook Rock Lighthouse (Übername: Terrible Tilly) besonders gut sehen kann. Vom Parkplatz des Aussichtspunkts startet zudem ein Wanderweg zur benachbarten Indian Beach. Der Weg ist Teil des Oregon Coast Trail Weitwanderwegs. Wir brauchten rund 3 Stunden für den Hin- und Rückweg – mehr oder weniger immer im Wald mit teilweise spektakulären Ausblicken auf die Küste. Da es sehr viel auf und ab ging, waren wir ziemlich geschafft – aber der Aufwand hat sich gelohnt mit einem wunderschönen Wanderweg und unterwegs mit Eichhörnchen-Begegnungen. Am Abend assen wir im Seafood Market und Restaurant. Wer da allerdings schön präsentierte Gerichte erwartet, wird wohl etwas enttäuscht. Man bestellt an der Kasse, kriegt eine Nummer und holt dann seine Teller ab, ähnlich wie im McDonalds. Geschmeckt hat es aber ganz gut, schliesslich frisch aus dem Meer gleich nebenan.
Am Samstag war noch ein wenig Stadtbummel und Shopping angesagt – sehr zu empfehlen ist übrigens die Public Coast Brewing Co am Eingang von Cannon Beach, eine Art Pub/Restaurant, in dem man verschiedene lokal gebraute Biersorten ausprobieren kann – das Uncle Fred German Wheat hat besonders gemundet ;-)
Unser nächstes Ziel für den Start in die neue Woche war der Nehalem Bay State Park nur gerade mal ca. 20 Meilen weiter südlich.