And Off we Go
June 16, 2023Licht und Schatten
June 18, 2023Bangkok, 12. bis 16. Januar 2007
Am Morgen erkundigten wir uns bei den Mädels vom P.U. Guesthouse nach dem Minivan nach Bangkok. Jaja, das sei sehr einfach, wir sollten einfach an einem bestimmten Ort an die Strasse stehen, dort seien dann die Büssli. Also marschierten wir dahin, aber da wir uns schon sehr daran gewöhnt hatten, dass uns immer jemand anquatscht, der was zu verkaufen hat, liefen wir doch glatt daran vorbei. Und es war heiss! Der Schweiss floss in Strömen und der Rucksack wurde auch nicht leichter, aber wir mussten schliesslich wieder umkehren und die ganze Strasse zurücklaufen, bis wir den richtigen Minivan fanden. War aber auch klar, wieso uns keiner angesprochen hatte: Der Minibus-Service nach Bangkok scheint vorallem bei den Einheimischen beliebt zu sein und dementsprechend sehr gut ausgelastet, auch ohne “Farangs”.
Wir konnten aber trotzdem gleich einsteigen. Da der Service aber nicht für Travellers ausgelegt war, mussten wir unsere Rucksäcke so quasi auf die Knie nehmen. Wir dachten uns aber, naja, was soll’s, ist ja nur eine Stunde bis Bangkok. …das wär’s eigentlich auch, doch der Verkehr in diesem Moloch ist einfach grässlich. Zwischendurch standen wir bis zu einer Viertelstunde im Verkehrschaos, ohne auch nur einen Meter vorwärtszukommen. Mittlerweile begannen die Blase ..und die Rucksäcke fürchterlich zu drücken.. Doch schliesslich kamen wir doch noch bei unserem Bestimmungsort, dem “Victory Memorial” an und fanden sogar gleich eine Toilette :-o
Um von dort zu unserem Hotel, dem “Bhimann Inn” in der Old City zu gelangen, versuchten wir ein Taxi anzuhalten. Bei der Angabe unseres Reiseziels wimmelten uns die ersten zwei doch glatt ab. Der eine brachte grad noch ein Notlüge von wegen Schichtende zustande und der andere schüttelte nur den Kopf und fuhr weiter. Über so viel fehlende Hilfsbereitschaft in Thailand waren wir schon fast ein wenig geschockt, wussten aber auch gleich, dass wir in der Grossstadt angekommen waren.
Der dritte schliesslich machte ein Pokerface und meinte, das sei ein gaaaaanz langer Weg dahin. Wir merkten, dass er den Taxometer nicht einschalten wollte, was in Bangkok inzwischen eigentlich nicht mehr erlaubt ist. Wir einigten uns mit ihm auf einen fixen Preis und los ging’s. Wir brauchten beinahe nochmals eine Stunde, bis wir uns unter viel Stöhnen und Seufzen des Chauffeurs durch den dichten Verkehr gequält hatten: Welcome to Bangkok, der Stadt mit dem schrecklichsten Verkehrschaos in ganz Südostasien!!
Das Hotel schliesslich war sehr ansprechend: Stylish eingerichtet, das Zimmer angenehm und hell und sogar einen kleinen Pool zur Abkühlung. Gegen Abend besuchten wir noch die berühmt berüchtigte “Khaosan Road”, die wohl bekannteste Traveller-Meile der Welt und gingen später direkt am Fluss was essen. Das Curry war allerdings etwas zu sehr für europäische Gaumen ausgerichtet und nicht ein bisschen scharf (es war sogar für T’s Geschmack zu fade, was sonst nicht soviel vorkommt ;-).
Gestärkt und ausgeruht machten wir uns am nächsten Tag auf zur “Besichtigung” der riesigen Shoppingcenter am Siam Square. Der “Grand Palace” – die Residenz des Königs – ist im Moment für die Öffentlichkeit leider geschlossen wegen dem Tod der Schwester des Königs.
Zuerst fuhren wir mit dem Wassertaxi bis zur “Taksin Bridge”, dem am nahesten gelegen Zugang zum Skytrain und von dort bis zum Siam Square. Wir schlenderten durch das “Siam Paragon”, ein riesiges, total geschlecktes Shoppingcenter mit vielen Designershops – aber eher was für Paris Hilton, wenn sie mal im Bangkok Hilton absteigt ;-o
Von dort marschierten wir zum “MBK-Shoppingcenter”, einem etwas mehr “Normal-Tourist-tauglichen”, aber mindestens so riesigen Einkaufscenter, wo wir noch ein paar Souvenirs erstanden und nach einem feinen chinesischen Dimsum-Mittagessen im obersten Stock ins Kino gingen.
Wir genossen es, seit langem wieder mal gemütlich einen Kinofilm zu schauen. In Thailand wird jeweils vor Beginn eines Filmes die Nationalhymne gespielt. Alle Besucher erheben sich und auf der Leinwand gibt’s eine kleine Diashow mit Bildern des Königs zu sehen. Ist für uns schon ungewohnt, diese Verehrung und allgegenwärtige Präsenz des Königs!
Das wär doch auch was für die Schweiz: Die Nationalhymne vor jedem Kinofilm und dazu muss jeder aufstehen ;-)
Nach Chiang Mai waren wir vom Shoppen in Bangkok ein wenig enttäuscht. Hier ist zwar alles grösser und es gibt auch mehr von allem, dafür ist es auch viel hektischer und voller. Die Verkäufer sind viel geschäftiger und das “Märchten” macht nicht so viel Spass wie etwa in Chiang Mai.
Mit Skytrain und Wassertaxi wieder zurück an der Phra Arthit Road, lauschten wir dort im Park einer Gruppe Sithar-Schülern und beobachteten eine Gruppe junger Leute, die sich auf dem Rasen in asiatischen Kampftechniken übten.
In der Nähe der Khao San Road fanden wir ein sehr schönes, nepalesisches Kleinod von einem Restaurant, wo wir wieder einmal “Momos” (nepalesische Teigtaschen) assen – mmmhh, sehr lecker!!
Am nächsten Tag kehrten wir nochmals zum Siam Square zurück, wo T sich im riesigen “Panthip-Plaza” noch nach einem Läbi umsehen wollte. Doch nachdem langsam klar wurde, dass auch hier in Bangkok was Gutes durchaus seinen Preis hat, v.a. wenn noch Versand und Tastaturwechsel dazukommt, verlegten wir uns mehr auf “Windowshoppen”. Auch wenn man seine Einkaufstaschen nicht füllt, ist es dennoch sehr interessant, durch die gigantischen und meistens sehr schön gemachten Centers zu schlendern.
Den letzten Tag nutzten wir, um eine Bootstour durch die “Khlongs” (Wasserkanäle) von Bangkok zu machen. Dazu spazierten wir einfach von unserem Hotel zum Pier runter, wo man innerhalb von 10 Sekunden zu einem solchen Ausflug kommt. Man kann zwischen unterschiedlich langen Touren wählen. Wir entschieden uns für eine eineinhalbstündige Fahrt, bei der ein halbstündiger Besuch des “Wat Arun” inbegriffen war.
Unterwegs waren wir mit einem sogeannten “Longtailboat”. Diese langen, schmalen Holzboote haben einen sehr starken, dementsprechend aber auch sehr lauten Motor. Meistens sind sie ziemlich schnell unterwegs, aber unser Steuermann wollte nicht, dass wir im ziemlich aufgewühlten Hauptfluss allzu nass werden und fuhr deshalb schön vorsichtig.
Zuerst machten wir Halt beim Wat Arun, wo wir gleich nach dem Anlegen eine Piergebühr von 20 Baht bezahlen mussten – tststs, was es nicht alles gibt. Für den Wat zahlt man dann nochmals Eintritt, aber der lohnt sich absolut. Wat Arun ist ein sehr schöner, ganz spezieller Wat mit dem höchsten Prang in ganz Thailand. Man kann sein Aussehen gar nicht richtig beschrieben und schaut sich deshalb am besten die Fotos dazu an.
Dann ging’s erst richtig rein in die Khlongs mit all den kleinen neueren und älteren Häuschen und Hütten dem Flussufer entlang. Da gibt es viel zu sehen.
Der “Floating Market” (an dieser Stelle nur noch eine Touristenattraktion) war allerdings ziemlich kümmerlich und bestand lediglich aus ca. vier kleinen Booten. Einen echten Floating Market kann man offenbar noch etwas ausserhalb von Bangkok sehen.
Nach diesen friedlichen eineinhalb Stunden suchten wir schon mal den Busstop für das Airport -Shuttle. Dazu hatten wir unterschiedliche Aussagen gehört, von wegen man solle eher ein Taxi zum Flughafen nehmen, der Weg zum Busstop sei sehr kompliziert etc.. Aber wir fanden ihn ziemlich schnell und wussten nun, wo wir am nächsten Morgen um acht Uhr sein sollten.
Unser Weg führte wieder an der Khaosan Road vorbei. Dort wimmelt es immer von Touristen und es wirkt ein wenig wie die Piazza in Florenz bei Hochsaison, einfach viel heisser und dreckiger. Später suchten wir noch eine Post, um nochmals ein paar kleine Souvenirs nach Hause zu schicken. Am Abend tranken wir als Abwechslung doch tatsächlich mal ein Erdinger und assen eine Pizza. Mmmh, fein, bloss die Pizza war vieeeeeel zu wenig scharf.