shop till you drop..
November 26, 2023Von “Baba Nonyas” und “Chittys”
November 30, 2023Melaka, 26. November 2007
Um halb elf Uhr checkten wir im Hotel aus, winkten ein Taxi heran und fuhren zum malaysischen Bahnhof. Der Taxichauffeur war sehr gesprächig und erzählte uns auf der Fahrt noch so einiges über Malaysia und Singapur. Noch einmal hatten wir die Gelegenheit, die eindrückliche Skyline zu sehen. Wir kamen auch an einer rieesigen Baustelle mit Dutzenden von Baukränen vorbei – da soll in zwei Jahren ein neues Casino stehen..
Der malaysische Bahnhof liegt nahe am Frachthafen, mitten in Singapur. Der Bahnhof ist bereits malaysischer Boden, das heisst, dort werden auch gleich die Zollformalitäten abgewickelt..
Die Fahrt zum Bahnhof hatten wir etwas überschätzt, so dass wir bereits um 11 Uhr, rund zwei Stunden zu früh ankamen. Wir nutzten die Zeit für ein verspätetes Frühstück in einem kleinen Family-Restaurant im Bahnhof: Milktea und Milkcoffee (kommt immer fixfertig und gezuckert) und eine Noudlesoup. So was Exotisches wie Toast und Croissant gab es nicht:-))
Um halb eins konnten wir dann auf’s Perron. Dort wurde unser Ticket überprüft und geknipst, dann ging’s durch den Zoll. Nach der ungemütlichen Situation am Flughafen von Brisbane waren wir gespannt, ob wir bereits ein Ausreise-Ticket aus Malaysien vorweisen müssen, doch das war nicht der Fall. Da es an der Zollstation im Bahnhof keinen Stempel in den Pass gibt, müssen wir nun unser Bahnbillett und das Immigrationformular behalten, bis wir wieder ausreisen. Kein Problem, das machen wir:-))
Bei der online-Buchung unseres Zugbillettes hatten wir uns sicherheitshalber mal für die 1. von drei möglichen Klassen entschieden. Rund Fr. 30.– für eine vierstündige Bahnfahrt sind ja auch nicht soo viel.. Wobei die 2. Klasse eigentlich auch einen recht guten Eindruck machte. Der Wagen war sehr angenehm, mit grossen, bequemen Sitzen – leider war die Klimaanlage wieder voll aufgedreht, sodass R Socken und Faserpelz montierte. Wir waren erleichtert, dass alles so gut geklappt hatte: den Bahnhof gleich gefunden, ohne Probleme durch den Zoll gekommen und ein angenehmes Zugabteil gekriegt. Bis der Kondukteur kam und angesichts unseres Billetts etwas Unverständliches murmelte! ;-(. Beim Nachfragen murmelte er nochmal etwas Unverständliches, zeigte auf dem Ticket auf unser Reiseziel “Batang Melaka”, schüttelte dabei den Kopf und schrieb etwas Unleserliches hinter den Ort, haute ab und liess uns leicht verunsichert zurück. Die nächste Stunde rätselten wir herum, was er wohl gemeint haben könnte. Das Abhauen mochte etwas unfreundlich wirken, doch eigentlich war er wohl eher beschämt, dass er uns die Situation nicht auf englisch erklären konnte. Das war für ihn fast unerträglich und darum hielt er es für besser, sich einfach zu verziehen. Wir nahmen es ihm nicht übel.
Eine halbe Stunde später kamen wir zum singapurischen Zoll. Wir mussten aus dem Zug aussteigen, durch die Zollkontrolle marschieren, das Immigrationformular abgeben und auf der anderen Seite wieder in den Zug einsteigen. Ging alles ganz schnell. Im Zollgebäude streckten wir einem Zugangestellten nochmals unser Billett hin und fragten, ob wir denn auch richtig seien für “Batang Melaka” – er nickte zustimmend mit dem Kopf, war aber auch nicht wirklich des Englischen mächtig. Naja, nicken ist ja nicht schlecht, so wollten wir eben abwarten, hatten aber auch schon einen ungefähren Verdacht, was der Kondukteur zuvor gemeint hatte.
Melaka liegt an der Westküste von Malaysien, ca. 50 Kilometer von der Eisenbahnlinie entfernt. Da wir online “Batang Melaka” buchen konnten, gingen wir davon aus, dass wir gleich bis Melaka fahren könnten. Um ca. 17.00 Uhr erreichten wir “Tampin”. Das war der Ort, der am ehesten mit dem Gekritzel des Kondukteurs übereinstimmte und wo wir wohl aus dem Zug aussteigen und irgendwie anders nach Melaka kommen mussten.
Als wir schon ausgestiegen waren, sahen wir den Kondukteur auf uns zukommen. Er war gerade auf dem Weg zu uns, um uns mitzuteilen, dass wir hier nun aussteigen mussten und er strahlte übers ganze Gesicht, dass wir also doch verstanden hatten, was er uns erklären wollte. So früündlich:-))
Vor dem Bahnhof nahm uns grad ein Taxichauffeur in Beschlag, der uns ein Angebot für die Fahrt nach Melaka machte. Nachdem wir uns noch am Bahnhofschalter schlau gemacht hatten, was für Möglichkeiten wir denn nun hätten, schien es tatsächlich die einzige Variante zu sein, um nach Melaka zu kommen. Der Deal war aber nicht so schlecht und der Taxifahrer war total witzig und sehr unterhaltsam ..allerdings nur bis er uns im Zentrum von Melaka mehr oder weniger rausschmiss, weil er keine Ahnung hatte, wo unsere Lodge ist. ..so ein Lappi! Wir fragten im Zentrum noch ein bisschen rum, da aber niemand wusste, wo denn die Kota Lodge ist, blieb uns nichts anderes übrig, als noch einmal ein Taxi zu suchen und zu hoffen, dass der Fahrer sich auskannte.
Beim zweiten Versuch landeten wir bei einer Taxifahrerin – mit schönem Kopftuch,:-)) Sie wollte 10 Singapurdollar, dafür gebe sie uns 10 Ringgit zurück. Das war zwar etwas happig, aber uns blieb nicht viel anderes übrig. Sie gab sich dafür aber auch total Mühe, suchte ein ganzes Viertel ab und war richtig stolz, als sie die Lodge fand.
Wir stiegen die Treppe rauf und kamen in eine kleine, weiss gekachelte und neonbeleuchtete “Reception” mit einer Internetstation, einer Fernsehecke und einem Liegestuhl, in dem der Hotelbesitzer offenbar übernachtet, wie wir am nächsten Morgen herausfanden. Nachdem wir eine Weile gewartet hatten, erinnerte sich T, unten am Eingang eine Klingel gesehen zu haben. Das Läuti hatte zwar definitiv schon bessere Zeiten gesehen und es gab nur widerwillig eine völlig verdreht klingende Melodie von sich – aber irgendwo schien es doch Gehör gefunden zu haben: T stand immer noch draussen, als ein älterer Chinese anzuradeln kam und ihm schon von weitem zurief: “you said you come at three o’clock!” Wir wurden also schon lange erwartet (beim online Buchen kann man jeweils angeben, um welche Zeit man voraussichtlich ankommt – wobei wir uns halt um ein paar Stunden verschätzt hatten).
Das Zimmer war nett, der Boden nicht ganz so sauber, doch im Allgemeinen passabel. Wir packten unsere Rucksäcke ins Zimmer und gingen gleich in ein chinesisches Restaurant um die Ecke. Wir gönnten uns ein feines Znacht mit Lemon-Chicken, Gemüse und Reis und einem Kännchen Jasmintee. Mmmmh, nun waren wir zufrieden.
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