Gross, Grösser, am Grössten
January 1, 2024New York, New York
January 1, 2024Nachdem wir mit einem ersten Teil des Wild Pacific Trails (Lighthouse Loop) begonnen hatten, wollten wir heute den Pacific Rim Trail zwischen Ucluelet und Tofino etwas näher erkunden.
Tofino ist das etwa 35 km entfernte Nachbarstädtchen und ist um einiges geschäftiger und touristischer als das eher verschlafene Ucluelet.
Fun Fact: In Tofino entdeckten wir auch die Jamies Whale Station, die bekannt geworden ist aus der kürzlichen Verfilmung des Romans „Der Schwarm“. Im Film arbeitet dort der Walforscher Leon Anawak. War spannend ,diese Kulisse live vor Ort zu sehen. Übrigens ein interessantes und empfehlenswertes Buch – nicht nur wegen Tofino oder Vancouver Island.
Der Pacific Rim Trail liegt, wie der Name schon sagt, im Pacific Rim Nationalpark und besteht aus verschiedenen kleineren und grösseren Teilstrecken und Loops. Einige davon führen durch sehr beeindruckende Nadelwald-Urwälder – meistens jedoch der Küste entlang. Um im Park wandern zu können bzw. das Auto abstellen zu dürfen, braucht es jeweils ein Ticket für einen oder mehrere Tage. Kostenpunkt etwa 10 CA$ pro Tag/Person – auf jeden Fall sehr lohnenswert.
Nach einer Mini-Dorfrundfahrt in Tofino besuchten wir die ersten drei der Trails: Long Beach, Comber Beach und einen Rain Forest-Loop. Zuerst zwei schöne, langgezogene Sandstrände mit jeweils sehr viel Schwemmholz am Ufer – teilweise liegen da riesige Baumstämme rum. Da bekommt man einen Eindruck, wie wild das Meer an stürmischen Tagen wohl sein kann. Am Long Beach sahen wir doch tatsächlich Wale. Vermutlich hätten wir sie ohne die daneben treibenden Boote nicht entdeckt, aber immerhin sahen wir ihre Luft-/Wasserfontänen und ab und zu den Rücken, wenn sie auftauchten. Vermutlich waren es Grauwale.
Der Rain Forest-Loop war eindrücklich und auch tiptop zurechtgemacht – all die Holztreppen und -stege zu bauen und zu unterhalten ist bestimmt sehr aufwändig. Solche einzelnen kleinere Abschnitte zu laufen und dann jeweils wieder zum nächsten zu fahren bietet natürlich ein etwas anderes Wandererlebnis als z.B. auf den Rigi zu marschieren. Aber andererseits ist dies auch sehr abwechslungsreich und über die dadurch auch gut ausgebaute Infrastruktur mit genügend WCs – wenn auch eher Basic – beklagen wir uns natürlich auch nicht ;-)
Am nächsten Tag setzten wir unsere Trail-Serie im Pacific Rim National Park fort. South Beach, Florencia Beach, und als Verbindungspfad zwischen den beiden Stränden ein ebenfalls sehr schön präparierter Holzsteg-Pfad durch den Urwald. Dieser führt durch das Gebiet der Nuu-Chah-Nulth „First Nation“ (einer der Eingeborenenstämme von Vancouver Island). Auf dem Pfad gibt es immer wieder zusätzliche Infos zu ihrer Geschichte. Die Nuu-Chah-Nulth besiedelten in kleinen Siedlungen ein grosses Gebiet von Vancouver Island. Man kann sich sehr gut vorstellen, wie sie hier gelebt haben. Ihr Highway war das Meer, ihr hauptsächliches Fortbewegungsmittel das Kanu.
Der Unterschied zwischen den beiden Stränden ist ziemlich krass. Während der South Beach einsam und verlassen war, lief zumindest der Parkplatz des Florencia Beach regelrecht über. Das scheint offenbar der Hotspot für alle lokalen Surffans zu sein.
Zum Abschluss bewanderten wir noch den Willowbrae Trail. Dieser führte zuerst über etwa zwei Kilometer durch den Wald und endete dann mit langen steilen Holztreppen bis an den Strand runter. Auch sehr cool.
Am Ende des Willowbrae Trails
Die ganzen Trails sind zwar relativ kurz, aber alles in allem doch recht anstrengend. Den Abend ausklingen liessen wir am Paradise Beach, eigentlich unserem Hausstrand, gleich zwei Gehminuten weg von unserem Hüttchen. Dort setzten wir uns hin, schauten zu, wie die Sonne unterging und genossen die idyllische Landschaft, bis es uns langsam zu kalt wurde.
2 Comments
tolle bilder, fernweh pur wird akut
Vielen Dank! Freut uns natürlich. Herzliche Grüsse von der Oregon Coast.