Zwischen Meer und Moos
January 1, 2024Ein prominenter Heuhaufen
January 1, 2024Nun war es soweit – unsere lang ersehnte Reise ging endlich los. Am 3. Mai war Take-Off in Zürich mit Delta Airlines nach New York City. Aus irgendeinem Grund schien dies ein sehr populärer Zeitpunkt zu sein, um zu verreisen. Bereits in Zürich Kloten bildete sich vor dem Security Check eine ungewöhnlich lange Schlange bis weit hinaus in den Terminal. Angekommen in NY, brauchte es nochmals viel Geduld und etwa 1 ½ Stunden Wartezeit, bis wir die Passkontrolle hinter uns gebracht hatten. Schlussendlich mussten wir nun noch mit dem Flughafenshuttle und dann mit der Metro nach Midtown Manhattan kommen. Als es dann vor den paar Ticketautomaten wiederum riesige Schlangen gab, wurden kurzerhand die Schranken geöffnet und allen Fahrgästen der Fahrpreis für das Shuttle erlassen. Coole Sache – und so ging es natürlich sehr zügig weiter. So, jetzt fehlte uns nur noch eine Metro Card, mit der wir während den nächsten 7 Tagen die Metro unlimitiert benutzen konnten. Auch dieses Mini-GA musste man an einem der eher spärlich vorhandenen Automaten lösen. Nach weiteren vielleicht 30 Minuten, konnten wir dann endlich unseren erste U-Bahn Richtung Manhattan besteigen und erreichten auch so ziemlich auf Anhieb die richtige Haltestelle am Bryant Park.
Für unseren Aufenthalt in NY hatten wir uns das Marriot Residence Hotel gleich beim Bryant Park an der 6th Avenue ausgesucht. Ein ziemlich alter Kasten, der definitiv schon bessere Tage gesehen hat. Die Lage war jedoch unschlagbar, um in der Megacity auf Erkundungstour zu gehen. Mitten in Manhattan und nur etwa fünf Minuten vom Times Square entfernt, konnten wir relativ unkompliziert alle unsere geplanten Highlights erreichen.
Donnerstag, 4. Mai
Unser erster Tag in NY begann leider etwas kühl und regnerisch. Also eigentlich ideal für einen Museums-Indoor-Tag im MOMA, dem ‘Museum of Modern Art’ – eines der bekanntesten und für uns auch reizvollsten Museen der Stadt. Auf dem Weg dahin wollten wir uns aber gleich noch die Grand Central Station und den Times Square mit dem Broadway ansehen. Den berühmten New Yorker Hauptbahnhof, fanden wir sehr interessant – neben der reichen Geschichte und der eindrücklichen Architektur war es auch sehr cool, diese in unzähligen Hollywood-Filmen eingesetzte Filmkulisse einmal live sehen zu können. Nach den eher ein wenig düsteren, altehrwürdigen Gemäuern der ‘Grand Central’, bestand am Times Square dann mehr die Gefahr von Reizüberflutung. Auf unzähligen Screens wurden die neuesten Broadway-Shows, Kinofilme oder Produkte im Giga-Mega-Format angepriesen. Von allen Seiten flashte und blinkte es in tausend Farben.
Mehr oder weniger den Rest des Tages verbrachten wir dann im MOMA. Das Museum ist wirklich riesig. Auf 6 Stockwerken gibt es ganz unterschiedliche Ausstellungen, die sich den verschiedensten Aspekten der modernen Kunst widmen. Für uns war allerdings ganz Vieles unbekannt und auch nicht ganz verständlich – aber auf jeden Fall sehr spannend.
Am Abend konnten wir im Bryant Park zufällig noch einem Tanzevent zuschauen. Ein Tanzlehrer-Pärchen zeigte auf einer kleinen Bühne einfache Tangoschritte vor und animierte die zahlreichen Zuschauer, gleich mitzumachen. Das zeigte so richtig die gemütliche Atmosphäre und auch wie wichtig so ein Stadtpark ist für das soziale Leben. Zwei Tage später fand dort auch noch ein Schachturnier statt – neben dem offiziellen Turnier wurde an vielen Tischen ganz inoffiziell gespielt und sogar gejasst.
Freitag, 5. Mai
So, ab jetzt hatten wir eigentlich nur noch gutes Wetter mit viel Sonne und angenehmen Temperaturen. So macht das City-Exploring natürlich doppelt Spass ;-)
Hier wieder ein paar Tages-Highlights mit unseren persönlichen Kommentaren:
Macy’s
Auf dem Weg zum Empire State Building kamen wir mehr oder weniger zufällig an diesem 1858 gegründeten Kaufhaus vorbei. Das Macy’s ist mit mehr als 200.000 m2 Verkaufsfläche das größte Kaufhaus der Welt. Das mussten wir uns natürlich schon mal ansehen – obwohl wir nicht wirklich ernsthafte Shopping-Gelüste hatten. Um einen kleinen Eindruck über den Umfang des Megashops zu bekommen, fuhren wir einfach mal ganz bis zum 10. Stock hoch und machten dann beim Runterfahren überall kurz halt, wenn uns etwas speziell interessierte. Sehr spannend fanden wir die uralten hölzernen Rolltreppen in den oberen Stockwerken – das schienen wirklich noch antike Stücke aus den Anfangszeiten zu sein. Speziell aufgefallen ist uns auch das umfangreiche und schöne Sortiment an Victorinox Reisegepäck und Uhren :-)
Hudson Yards und ‘The Vessel’
Hudson Yards ist ein neues Stadtentwicklungsprojekt in New York City, das sich auf der Westseite von Manhattan befindet und offenbar der grösste private Immobilienentwicklungsplan in der Geschichte der USA ist. Das soweit als Hintergrundinfo. Für uns ein wirklich faszinierender ganz moderner Stadtteil mit riesigen Wolkenkratzern und dem Architektonik-Highlight ‘The Vessel’ (s. Bild unten), Die sehr schön gepflegte Parklandschaft lud ein zum ein wenig Ausruhen und dem regen Treiben zusehen.
‘The Vessel’ – Innenansicht
High Line
Auch hier wieder als kurze Erklärung (ChatGPT sei Dank ;-):
Die High Line ist eine einzigartige öffentliche Parkanlage in New York City, die sich auf einer stillgelegten Güterzugstrecke auf der Westseite von Manhattan befindet.
Wir genossen den etwa 2,5 km Spaziergang auf diesem Holzsteg mitten durch die Hochhäuser. Wirklich sehr schön gemacht, mit vielen Bäumen und verschiedensten anderen Pflanzen. Die meditative Wirkung, die dieser Park angeblich haben sollte, blieb aber durch das doch sehr hohe Besucheraufkommen ein wenig auf der Strecke.
Little Island
Ein als künstliche Insel angelegter Erholungspark auf dem Hudson River. Ein kleines Schmuckstück, das wir während dem Spaziergang auf der High Line gesehen hatten.
Der perfekte Ort für einen kleinen Lunch inklusive New York Hotdog mit Sauerkraut …
Bubba Gump Shrimp Company
Als wir am Vortag den Times Square besucht hatten, war uns das Bubba Gump Shrimp Restaurant aus Forrest Gump aufgefallen. Als Shrimp-Liebhaber und Movie-Fans also etwas, das wir gerne mal ausprobieren wollten. Wie erwartet, drehte sich im Lokal natürlich alles um den Forrest Gump Movie inkl. Souvenir-Shop mit allen erdenklichen Artikeln – “That’s all I have to say about that.”
Die Shrimp-Menüs waren zwar etwas überteuert, aber sehr lecker. Auf jeden Fall ein Erlebnis.
Samstag, 6. Mai
Heute wollten wir uns das vielleicht bekannteste Wahrzeichen von New York, die berühmte grüne Lady, mal ein wenig aus der Nähe ansehen. Dafür fuhren wir zuerst mal mit der Metro bis zum World Trade Center und dann zu Fuss weiter bis zum Battery Park. Von dort mit der Staten Island Ferry bis St. Georg und gleich wieder retour. Zurück auf Manhattan weiter zu Fuss, vorbei an der Wall Street, über die Brooklyn Bridge nach Brooklyn und von dort mit der Metro wieder zurück zum Times Square, von wo wir zu Fuss mitten durch ein Strassenfestival ins Hotel zurück schlenderten.
9/11 Memorial / Oculus
Wo früher die Twin-Towers des World Trade Centers standen, ist heute ein Park mit zwei grossen und tiefen quadratischen Brunnen, an deren Rändern entlang all die Namen der Opfer von 9/11 eingraviert sind. Ein wirklich ergreifender Anblick, bei dem einem unweigerlich wieder die Bilder von damals durch den Kopf gehen.
Staten Island Ferry / Statue of Liberty
Die Staten Island Ferry verbindet Manhattan mit Staten Island. Die Fähre ist gratis und verkehrt regelmässig zwischen Battery Park und St. Georg. Da sie dabei auch an Liberty Island und Ellis Island vorbeifährt, ist dies die wohl einfachste und auch günstigste Option, die Freiheitsstatue etwas näher betrachten zu können. Dieser Service wurde auch rege genutzt, so dass zumindest die Aussenplätze auf dem Schiff auf der Liberty Island-Seite schnell besetzt waren.
Wall Street
Wirklich viel zu sehen gab es hier eigentlich nicht. Die grösste Attraktion scheint die berühmte Bullen-Statue, der sogenannte ‘Charging Bull’ zu sein. Ein Bild, auf dem man den Bullen an den Hörnern packt oder etwa seine ‘Balls’ in den Händen hält, scheint auf der Foto-Souvenir-Liste jedenfalls bei vielen ganz oben zu stehen.
Brooklyn und Manhattan Bridge
Der Marsch über die über 1.8 km lange Brooklyn Bridge gehört zwar schon irgendwie zum Pflichtprogramm bei einem NYC-Besuch. Wenn wir aber gewusst hätten, dass dies auch gerade bei Tausenden von anderen Touris auf dem Programm stand, hätten wir uns ev. noch eine Alternative ausgedacht. Aber ja, nu, wir waren nun hier und auf die andere Seite wollten wir auch. Also rein ins Getümmel und im Gänsemarsch rüber. Da der Gehweg über die Brücke auch nicht sehr breit ist, ist zwischendurch schon mal ein klein bisschen ein klaustrophobisches Gefühl aufgekommen. Aber jeweils der Blick zurück auf die Skyline von Manhattan oder auf die parallel verlaufende Manhattan Bridge entschädigte für das Gewusel.
In Brooklyn fanden wir dann noch ein gemütliches Plätzchen für ein frühes Nachtessen im Freien bei einem Italiener in der Pinapple Street.
Sonntag, 7. Mai
Nach den vergangenen Tagen mit einigen doch recht anstrengenden Fussmärschen durch die Stadt, wollten wir heute einen Ruhetag im Central Park einlegen. Passenderweise fand an diesem 7. Mai auch gleich eine Art New Yorker ‘Slow Up’ Tag statt. Dabei wurden verschiedene grosse Strassen für den Verkehr gesperrt und stattdessen pedalten Tausende von Bikern durch die Häuserschluchten. Ein sehr ungewohnter Anblick und für uns natürlich perfekt, um der 6th Avenue entlang Richtung Central Park zu spazieren.
Central Park
Der Park ist die Erholungsoase und grüne Lunge von New York. Auf 4 km Länge und 800 m Breite gibt es Wälder, Wiesen, Brunnen und verschiedene Seen. Wir suchten uns ein lauschiges Plätzchen auf einer Wiese und relaxten dort für ein paar Stunden – ab und zu hüpfte ein Eichhörnchen vorbei – sehr idyllisch. Wenn man auf der Seite nicht immer wieder die riesigen Wolkenkratzer sehen würde, könnte man leicht vergessen, mitten in einer Millionenstadt zu sein.
Montag, 8. Mai
Wow, schon der letzte Tag unseres NYC-Besuchs. Meine ursprünglichen Bedenken, dass 6 Tage in dieser Riesenstadt ev. ein wenig viel sein könnten, hat sich so gar nicht bestätigt. Es gibt so unglaublich viele Sachen, die man unternehmen oder Dinge, die man sich ansehen könnte. Von all den verschiedenen Food-Angeboten gar nicht zu sprechen …
Mit Hilfe der Metro kann man sich relativ einfach fortbewegen und wir haben uns auch nie unsicher gefühlt – zumindest in den Gegenden und während den Tageszeiten, in denen wir unterwegs waren.
Für den Abschlusstag hatten wir uns noch zwei Punkte vorgenommen: Auf der Aussichtsplattform des Rockefeller Centers nochmals einen abschliessenden Blick auf die ganze Stadt zu werfen und dann noch gemütlich durch Greenwich Village und Soho zu schlendern.
Top of the Rock
Entgegen unserer Befürchtung konnten wir ohne jegliche Wartezeiten den Expresslift zum 67. Stockwerk des Rockefeller Centers besteigen und nur ein paar Minuten später die atemberaubende 360-Grad-Panoramasicht auf New York bestaunen. Aus dieser Perspektive nimmt man erst so richtig die unglaublichen Dimensionen der gigantischen Wolkenkratzer wahr.
Greenwich Village
Der Stadtteil wird seinem Ruf als Hippie- und Künstlerviertel durchaus gerecht. Es ist äusserst interessant, durch die Strassen zu schlendern oder im Washington Square Garden Park einen Organic Smoothie zu schlürfen und dabei die Menschen zu beobachten. Da die New York University auch ganz in der Nähe ist, hat es auch sehr viele Studis, die den Park auch zum relaxen benutzen – Pizza und Weed scheinen dafür u.a. relativ populär zu sein …
New York City ist eine spannende Mega-City. Die verschiedenen in den letzten Jahren fertiggestellten Stadtentwicklungsprojekte wie etwa die Hudson Yards oder viele andere kleine Neuerungen fanden wir sehr ansprechend. Man merkt, Innovation und Erneuerung liegt in der Luft.
Aufgefallen ist uns in diesem Zusammenhang aber auch der schon fast allgegenwärtige Duft von Cannabis in der Luft. Der ‘Weed’-Konsum ist offenbar seit kurzem legal in NY – wobei nur privat und nicht in der Öffentlichkeit. Das zumindest offiziell ;-)
Aber die New Yorker scheinen das nicht so eng zu sehen. Ganz allgemein haben wir die Menschen hier als recht entspannt und vor allem sehr freundlich und hilfsbereit erlebt. Kaum haben wir uns irgendwo mal etwas verloren umgesehen, hat uns jemand seine Hilfe angeboten.
In diesem Sinne, Goodbye NYC und so long …