Safari 2.0
November 13, 2023shop till you drop..
November 26, 2023Australien Ostküste, 3. bis 22. November 2007
Die Redaktion meldet sich zurück! :-)
Inzwischen sind wir in Brisbane angekommen, wo wir noch zwei Tage bleiben, um dann nach Singapur zu fliegen.
Die Strecke von Sydney nach Cairns wird mit rund 2800 km angegeben. An dem Tag, an dem wir den Van wieder abgeben mussten, hatten wir die 4000-km-Grenze locker überschritten. Das zeigt ein wenig, wie riesig Australien ist. Obwohl wir eigentlich keine allzu grossen Abstecher gemacht haben, sind die Kilometer nur so dahingeflutscht..
Das hiess aber auch, dass wir einige Tage fast ausschliesslich mit Fahren verbracht haben. Das gute in Australien ist, dass es gleich neben dem Highway jeweils Campingplätze mit vernünftigen Preisen und guten Einrichtungen hat (oft ein kleiner Pool zum Abkühlen und fast immer einen Barbecueplatz, wo T seine Grillkünste versuchte..), die man sozusagen als Motel benutzen, also beim Eindunkeln reinfahren und am Morgen gleich wieder auf den Highway einbiegen kann. Als Gratisbonus kommt hinzu, dass die Campings bezüglich Tierwelt oft sehr interessant sind: Wir sahen riesige Flughundschwärme über uns hinwegziehen, eine kleine Possumfamilie, zahlreiche Kröten und Frösche und viele viele Vögel, wie wir sie eigentlich nur vom Zoo her kennen..(Kakadus, Papageien und Störche).
Von Brisbane fuhren wir der Küste entlang hinauf bis Mackay, wo wir einen Abstecher ins Inland zum “Eungella National Park” machten. Dort kann man Schnabeltiere beobachten – ein ziemlich kurioses Wesen, das es nur in Australien gibt. Wir kamen um ca. 13.00 Uhr dort an, was eigentlich eine unglückliche Zeit ist, um die Schnabeltiere zu sehen. Am besten sieht man sie früh am Morgen oder am Abend vor dem Eindunkeln. Wir warteten ca. eine Stunde, sahen aber leider keine. Nach einem kurzen Spaziergang im Regenwald versuchten wir nochmals unser Glück und gingen erneut zur Beobachtungsplatform. Und siehe da, plötzlich tauchten zwei auf – wir waren überrascht, wie klein die Schnabeltiere sind – sie sehen ziemlich sonderbar aus, wie eine Mischung aus Otter, Biber und Ente – aber sehr putzig. Wir haben uns sehr gefreut, dass wir doch noch diese legendären Kreaturen gesehen hatten.
Airlie Beach: Ein sehr geschäftiger und touristischer Küstenort, der als “Tor” zu den bekannten Whitsunday-Inseln gilt. Von dort aus machten wir einen Tagesausflug mit einem grossen Touri-Schiff (ca. 70 Passagiere), das uns mitten in die Withsunday Islands im Great Barrier Reef hineinbrachte. Dort konnten wir schnorcheln und später im Silikonsand der berühmten “Whiteheaven-Beach” entlangschlendern. Zum Schnorcheln und Schwimmen mussten wir allerdings einen sogenannten “Stinger Suit” anziehen. Stinger Suits sind eine Art dünner Taucheranzug, der vor den Tentakeln des berüchtigten “Box Jellyfish” schützt. War für uns etwas ungewohnt, doch da diese sehr giftige Quallenart zu dieser Jahreszeit in den Küstengewässern von North Quensland ziemlich häufig anzutreffen ist, zögerten wir jeweils nicht, uns in den engen Anzug reinzuquetschen. Das Schnorcheln aber war wunderbar, wir sahen sehr viele Korallen und Fische. Hier könnte man wohl unendlich rumschwimmen und hätte immer noch nicht alles gesehen.
Billabong Animal Sanctuary: Ist eine Art interaktiver Tierpark, in dem es neben der Besichtigung einheimischer Tiere verschiedene interessante Shows gibt wie etwa: “Hold a Koala”, “Hold a Wombat” oder “Hold a Python”. In den Shows wird dem Publikum jeweils ein spezielles Tier vorgestellt und anschliessend hat man noch die Gelegenheit, mit den mehr oder weniger kuschligen Tierchen auf Tuchfühlung zu gehen (..Krokodile und Giftschlangen ausgenommen ;-)
Die Krokodil-Show, durchgeführt von einem echten “Crocodile Dundee”, war sehr beeindruckend. Die bis zu sieben Meter langen Riesenviecher so in Aktion zu sehen, ist schon speziell.
An Australien hat uns aber auch gefallen, dass man viele der Tiere in freier Wildbahn sehen kann. Känguruhs kriegt man ziemlich oft zu Gesicht (leider auch sehr viel tote am Strassenrand), dann die sehr farbige Vogelwelt mit Papageien, weissen und schwarzen Kakadus und unzähligen anderen uns unbekannten Vögelchen und in der Nacht huschen Opossums in der Gegend rum. Allerdings gibt es v.a. im Norden und im Outback sehr viele Giftschlangen und Krokodile, die aber mit der entsprechenden Vorsicht und dem entsprechenden Respekt weniger gefährlich sind, als man meinen würde. (ein Wärter im Tierpark erklärte uns, dass das gefährlichste Tier in Australien das Pferd sei, weil im Umgang mit Pferden die meisten Menschen ums Leben kämen.. :-o )
Aquarium in Townsville: Townsville liegt mitten im Great Barrier Reef. Der ideale Ort also, uns etwas ausführlicher über das Great Barrier Reef zu informieren. Das Aquarium in Townsville, “Reef-HQ” genannt, hat sich zum Ziel gesetzt, den Besuchern einen möglichst umfassenden und authentischen Eindruck des Great Barrier Reefs zu vermitteln: In vielen kleinen und einem riesigen Tank mit Tunnel, sind denn auch die verschiedensten Bewohner des Riffs zu bewundern – von winzigen Shrimps bis hin zu riesigen Rochen und Haien..Die Korallen und Pflanzen in den Tanks sind alle echt, so dass man einen guten Eindruck erhält, wie das Leben im GBR so aussieht. Auf unserem Schnorchelausflug bei den Whitsunday-Inseln haben wir zwar auch Einiges gesehen, doch ist es im Ganzen gesehen natürlich nur ein winziger Ausschnitt dieses riesigen Gebildes.
Von Townsville fuhren wir ein ganzes Stück Richtung Inland zum Undara Nationalpark.
Hier bekamen wir einen guten Eindruck vom trockenen und staubigen Outback. Nach ca. 4-5 Stunden Fahrt auf sogenannten “Road-Train Routes” (nur einspurig asphaltierte Strassen, die man sich mit gewaltigen Road-Trains teilen muss, d.h. man muss jeweils stoppen, um die Riesentrucks passieren zu lassen, da sie so gross sind, dass sie weder ausweichen noch schnell anhalten können.) kamen wir im Undara NP an. Die Hauptattraktion des NP sind die “Undara Lava Tubes” – gewaltige unterirdische Röhren, die vor Tausenden von Jahren vom überlaufenden Undara-Vulkan gebildet wurden. Während einer interessanten zweistündigen Tour konnten wir die Lava Tubes besichtigen und erfuhren einiges darüber.
Am nächsten Tag ging’s wieder zurück an die Küste, die nun in der Nähe von Cairns schon sehr tropisch und feucht ist. Wir schauten uns noch einige Strände und zwei grosse Wasserfälle im Regenwald an. Es machte Spass, wieder einmal durch Regenwald zu marschieren – abgesehen davon, dass dieser momentan seinem Namen alle Ehre macht! Manchmal war es schwierig, einen trockenen Moment zu finden, um ein Föteli machen zu können.
Die letzten zwei Tage, bevor wir am Montag den Campervan zurückgeben müssen, verbrachten wir in Cairns. Wir wanderten ein bisschen im schönen Cairns herum, doch leider fing es kräftig an zu regnen, so dass unsere Stadbummel nicht allzu üppig ausfielen und wir auch darauf verzichteten, noch einmal schnorcheln zu gehen. Dafür feierten wir vier Monate R und T on the road! Und gingen ins Kino. Am Montag hiess es noch den Van aufräumen und putzen, bevor wir wieder zu unmotorisierten Backpackers wurden. Gegen abend flogen wir von Cairns nach Brisbane.
Australien ist wirklich in vielen Beziehungen “Down Under”. Anstelle weisser Schwäne sieht man hier schwarze, je weiter man in den Norden kommt, desto heisser wird es, und anstelle der Blätter verlieren die Bäume hier ihre Rinde.
Obwohl wir nur einen relativ kleinen Teil von Australien gesehen und bereist haben, war es bezüglich Klima und Vegetation sehr abwechslungsreich: Nebelwald in den Blue Mountains, knochentrockene Savanne im Outback, tropischer Regenwald im Norden und natürlich immer wieder Beaches und Meer.
Wir haben das “Nomadenleben” in NZ und OZ genossen – so völlig unabhängig unterwegs zu sein und spontan entscheiden zu können, wo’s denn hingehen soll. Nach rund 50 Tagen im ziemlich engen Campervan sind wir aber auch nicht unglücklich, dass wieder ein neuer Abschnitt kommt. Nun geniessen wir noch die restlichen Tage in Brisbane: Ein bisschen Stadtbummeln, die beachtliche Skyline und die schönen und sehr innovativen Restaurants und Beizchen bewundern – dann nochmals ein letztes Mal in OZ Wäsche waschen und in einem Secondhand Bookshop unsere nicht mehr benötigen Lonely Planet Reiseführer verkaufen…
Wir freuen uns nun riesig auf Südostasien. Am 22. November fliegen wir von Brisbane nach Singapur und melden uns von da wieder. Asien, wir kommen!