Über die Alpen
October 16, 2023Farewell Kiwi-Land..
October 24, 2023Zusammenfassung 7. bis 16. Oktober 2007
Da wir inzwischen ein bisschen den Faden verloren haben, beschreiben wir hier einfach, was wir die letzten Tage neben campen, rumfahren, schlafen und kochen noch so alles gesehen haben.
Franz Josef Glacier und Fox Glacier: Da wir in der Schweiz ebenfalls einige Gletscher haben – und nicht grad die kleinsten – haben wir die zwei Gletscher als nicht besonders spektakulär empfunden. Aber die Gletscher sind in einer sehr schönen Berglandschaft eingebettet und zudem war sehr schönes Wetter, so dass wir es trotzdem genossen und ein wenig rumwanderten.
Lake Matheson: Hier machten wir eine Wanderung um einen sehr idyllischen See. Das Besondere daran: Wenn es keine Wolken hat, spiegelt sich darin der Mount Cook – absolut postkartenmässig. Bei unserem Besuch war er allerdings in Wolken gehüllt.
Allgemein hatten wir aber sehr viel Glück mit dem Wetter an der Westküste (ausser in “Greymouth”- nomen est omen.. oder so). Die meiste Zeit gab es blauen Himmel und einigermassen angenehme Temperaturen – und das, obwohl die Westküste wesentlich mehr Regen abbekommt als der Osten.
Lake Paringa: Dort fanden wir, gerade als die Sonne unterging, einen superschönen Schlafplatz, drei Meter vom Seeufer entfernt. Sehr idyllisch – der einzige Dämpfer waren die unangenehmen “Sandflies”. Wenn so eine sticht, spürt man den Biss noch eine Woche später
Wanaka: Über den “Haast Pass” fuhren wir nach “Wanaka”, einem Dorf in den Südalpen, das uns etwas an Davos erinnerte. Das Wetter war wunderbar, auch wenn es zum Wandern noch etwas zu kalt war. Auch der Ort selber hat uns sehr gefallen. Hier bewunderten wir auch die tiefblaue Farbe des Lake Wanaka und Hawea, die sehr malerisch in den Schneebergen eingebettet sind.
Queenstown: Sehr touristisch und inzwischen schon sehr verbaut – Wanaka hat uns da besser gefallen. Umgeben von Schneebergen und am Ende eines ebenfalls tiefblauen Sees, von der Lage her natürlich immer noch einmalig..
Te Anau: Auf dem Weg von Te Anau zum Milford Sound fanden wir einen schönen, ganz einsamen Schlafplatz – dafür hatte es jedoch ganze Wolken von Sandflies! Das war die reinste Pest. Es wäre ein traumhafter Platz gewesen. Schön warm, windstill und gleich neben einem Flüsschen. Die Sandflies haben uns den Abend gründlich vermiest. Sie flogen in Schwärmen um uns rum und vor dem Schlafen gehen haben wir die Viecher massenweise von den Innenwänden des Vans geputzt, um dann einigermassen beruhigt schlafen gehen zu können. Da wir aber zum Milford Sound wollten, mussten wir da wohl oder übel durch.
Milford Sound: Wieder hatten wir Glück mit dem Wetter: Blauer Himmel an einem Ort, an dem es sehr oft regnet. Der Milford Sound ist einer der wenigen Fijorde in Neuseeland, der touristisch erschlossen und einfach mit dem Auto erreichbar ist. Sehr viele Touristen machen auf dem Milford Sound längere oder kürzere Kreuzfahrten – worauf wir aber auch wegen des Preises verzichteten. Trotzdem erlebten wir den Fijord bei schönstem Morgenlicht und ganz ruhigem Wasser – ein sehr schöner Anblick (hat uns ein wenig an den Urnersee erinnert). Zudem ist auch die ca. 120 km lange Fahrt zum Milford Sound schon ein eindrückliches Erlebnis – u.a. auch wegen eines sehr schmalen, dunklen, niedrigen und sehr steil nach unten gehenden Tunnels. Ebenfalls zu sehen gibt es dort einen der längsten Wasserfälle (..wenn auch nicht gerade mit sehr viel Wasser.)
Noch am gleichen Tag fuhren wir bis an die Südküste in die Gegend von “Invercargill” runter. Von da an bis hinauf nach Oamaru waren wir in erster Linie mit dem Beobachten von verschiedensten Meeres-, bzw. Strandbewohnern (tierischen – wohlgemerkt) beschäftigt: Kormorane, Albatrosse, Pinguine, Delphine, Seehunde, Seelöwen, und sogar einen Seeelefanten haben wir gesehen. Obwohl all diese Tiere dort heimisch sind, ist es nicht immer ganz einfach, zu ihnen vorzudringen. Um die verschiedenen Kolonien zu sehen, fuhren wir jeweils auf Schotterstrassen der Küste entlang und mussten dann meistens noch – mit Kamera und Fernglas bewaffnet – einen kurzen Marsch durch den sturmmässigen Antarktiswind machen.. Doch es hat sich absolut gelohnt! Die Seehunde und Seelöwen liegen da auf den Felsen wie dicke, fette Schnecken im Salat und ruhen sich aus. Wind und eiskaltes Wasser machen denen gar nichts aus.
Die “Yellow Eyed Pinguins” fanden wir mit viel Geduld und erst nach drei Tagen. Man sieht sie erst ab ca. 17.00 Uhr abends, wenn sie von der Futtersuche nach Hause kommen, sprich ans Ufer schwimmen und über den Strand in ihre Nester in den Dünen watscheln. Die Yellow Eyed Penguins sind ziemlich selten und haben einen sehr schönen, gelblichgrün gezeichneten Kopf.
Die “Blue Penguins” (die kleinste Pinguinart – ca. 30 cm hoch) zu besichtigen, ist ungleich einfacher. Man geht ca. eine Stunde vor Einbruch der Dunkelheit ins Penguin Center in Oamaru, bezahlt den Eintritt, sitzt auf die Bühne und wartet, bis die Pinguine nach Hause kommen. Die Kleinen sind soooo Jööö! ;-o Sobald es dunkel wird, kommen die Kleinen da in Gruppen, sogenannten “rafts” ans Ufer, nachdem sie am Morgen früh 10 km auf’s Meer rausgeschwommen sind und dort den ganzen Tag Fische gejagt haben. Man hört sie schon von weitem kommen, weil sie ständig am schnattern sind. Dann lassen sie sich von den Wellen ans Ufer spülen und watscheln alle zusammen die Böschung rauf zu ihren Nistplätzen. Dann heisst es noch Federn putzen, damit sie wasserdicht bleiben – und bis spät in den Abend hinein wird gebalzt und genestet.
Wir schauten noch eine ganze Weile fasziniert zu, wie sie keine zwei Meter von uns entfernt rumwatschelten. Allerdings wehte den ganzen Tag schon eine steife Brise direkt von der Antarktis, was das Pinguin-Beobachten zu einer ziemliche Herausforderung machte. Aber wir sind ja gut ausgerüstet.
Vorsorglich hatten wir schon gebettet in unserem Van, sodass wir nach der Pinguin-Landung nur noch auf einen Rastplatz direkt am Meer fahren und dann gleich in die Daunen schlüpfen konnten.
Colac Bay: Kleiner gemütlicher Camping an einer schönen Beach. Dort schauten wir uns den DVD “the worlds fastest Indian” in unserem Campervan an, weil das Wetter garstig war und der neuseeländische Film basierend auf einer wahren Geschichte von einem Kiwi aus Invercargill handelt. Empfehlenswert – und Anthony Hopkins hatte den “Kiwi-Akzent” sehr gut drauf.
The Catlins: Nun waren wir definitiv ganz unten im Süden angelangt, der v.a. landschafts- und tiermässig einiges zu bieten hat: Rauhe Klippen, weite Strände, tiefgrüne Wiesen mit unzähligen Schafen, (Lämmern) und Kühen und natürlich die erwähnten Meeresviecher.
Um möglichst nahe an der Küste zu sein, befuhren wir den “Catlins Heritage Trail”, eine sehr schöne, wenn auch nicht immer optimal ausgebaute Küstenstrasse.
Owaka Surat Bay: Hier hätten wirs noch länger ausgehalten. Ganz neuer Camping, wenig Leute und man kann vom Camping aus direkt zum Beach laufen, wo sich Seelöwen an der Sonne aalen.
Nugget Point: Einziger Ort in Neuseeland, wo Seehunde, Seelöwen und Seeelefanten zusammen anzutreffen sind. Sieht ein wenig aus wie das Kap der guten Hoffnung in Südafrika.
Moeraki: Die Hauptattraktion hier sind die sogenannten “Moeraki Boulders”. Das sind ganz kuriose Felskugeln, auf einem Strandabschnitt von ca. 300 Metern. Die fast perfekt runden Felsen liegen da einfach so am Strand rum, als ob ein Riese seine Murmeln vergessen hätte. Ziemlich schräg – hat irgendwie was mit der Erosion zu tun..
Ist aber auch sonst ein idyllisches Örtchen mit einem schönen Camping, bewirtschaftet von einem Schweizer Paar seit über 20 Jahren (sind schon in Neuseeland seit 37 Jahren).
Omarama: Wieder einmal auf einem “Top Ten Campingplatz”. Hier sind wir in der Gegend, die bekannt ist für ihre wunderschönen hellblauen Seen. (Die Farbe kommt von einer Art feinem Sand, der in den Gletschern eingeschlossen ist, welche das Schmelzwasser für die Seen liefern.)
Wir kamen schon früh an und konnten bei schönem Wetter draussen sitzen und lasen und schrieben seit langem wieder einmal.
Um ca. 1.30 früh wachten wir beide plötzlich auf, weil unser Busli hin und her schaukelte. Wir vermuteten, dass irgendwer oder irgendwas da draussen am Van rüttelte und machten deshalb ein paar Geräusche, damit das aufhören würde. Nach ein paar Sekunden war der Spuk vorbei und wir versuchten etwas beunruhigt, wieder einzuschlafen. Am Morgen stellte sich heraus, dass es sich um ein mittelstarkes Erdbeben gehandelt hatte.. waren also doch keine “Orcs” unterwegs gewesen ;-))
Lake Tekapo: Die Fahrt von Omarama bis Lake Tekapo ist sehr schön. Wir kamen am Lake Pukaki vorbei, der auch diese ganz intensive hellblaue Farbe hat. Man würde auch den Mount Cook von hier aus sehen, doch der hielt sich wie so oft in Wolken versteckt. Der Lake Tekapo hat ebenfalls die gleiche Farbe, ist aber zusätzlich noch von einigen Schneebergen umgeben – ein sehr malerischer Anblick..
Und so langsam gehen unsere Campingferien und die Zeit in Neusseland dem Ende zu. Zum einen Teil sind wir jetzt schon wehmütig, weil es schön ist, unabhängig mit dem Camper rumzufahren und immer spontan zu entscheiden, wohin wir fahren, wo wir übernachten, was wir kochen usw. Zum anderen geben wir den Camper auch gerne wieder einmal ab, und tauschen die eher harten Matratzen gegen weichere und breitere. Und die Platzverhältnisse in unserem Toyota-Buslein sind auch nicht gerade feudal, v.a. wenn man bei regnerischem Wetter nicht raus kann..
Neusseland gefällt uns von der Landschaft her sehr, sehr gut. Es ist total abwechslungsreich mit den verschneiten Bergen, den tiefblauen Seen, der abwechslungsreichen Küste, den faszinierenden Meerestieren oder den unzähligen Schafen. Etwas gewöhnungsbedürftig ist allerdings das sehr unbeständige Wetter mit einem ständigen Wechsel von warm, kalt, Wind, Regen oder alles gleichzeitig.
Die Leute sind sehr nett, vorallem in den kleineren Orten (in den grossen sind sie wie überall sehr geschäftig) einem “hello, how are you”, oder “are you enjoying your holiday so far” usw. Auf der Strasse wird gegrüsst und auch die Camper sind sehr freundlich untereinander und man hält ab und zu ein Schwätzchen. Im Moment sind vorallem noch “Kiwis” selber und “Aussies” unterwegs, weil es noch nicht Hochsaison und es somit etwas günstiger und noch nicht überfüllt ist