Ein prominenter Heuhaufen
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January 1, 2024Prag – Praha – Die Goldene Stadt an der Moldau! Wie geplant sahen wir uns über die Auffahrtstage von Mittwoch bis Samstag die Hauptstadt der Tschechischen Republik an.
Prag war für mich ein mehr oder weniger unbeschriebenes Blatt. Ich hatte zwar auch schon ein paar bruchstückhafte Informationen darüber angesammtelt, so dass mir Begriffe wie “Karlsbrücke”, “Vaclav Havel” oder “Budvar” nicht ganz unbekannt waren.
Karlsbrücke mit Prager Burg
Am Mittwoch um ca. 13.00 war Abflug in Zürich mit der Swiss.
Wegen Überbuchung der Maschine wurden wir erst beim Boarding ziemlich bestimt dazu aufgefordert, unsere Trolleys abzugeben – hmm, schlechter Zeitpunkt, der uns keine Zeit mehr zum Umpacken erlaubte. Glücklicherweise stand uns aber nur ein sehr kurzer Flug bevor. Dummerweise waren wir aber nun auch gezwungen die oft zeitraubende Gepäckabholungsprozedur ebenfalls zu durchlaufen..
Nach ca. 50 Min. erreichten wir dann auch schon den Prager International Airport.
Glücklicherweise hielt sich der Schaden in Grenzen, da unsere Gepäckstücke in Prag sehr schnell dahergerattert kamen – wohl weil sie auch erst am Schluss eingeladen wurden.
So waren wir nach ca. 15 Min. auf der Suche nach dem Bus, der uns in’s Zentrum von Prag bringen sollte.
Weitgehend problemlos fanden wir den Weg via Bus, U-Bahn und Tram zu der von uns gesuchten Strasse. Da sich das Hotel jedoch am anderen Ende des nicht gerade kurzen Strassenzuges befand, trotten wir also los mit unseren Trolleys im Schlepptau. Dummerweise stellte sich aber heraus, dass der Lageplan, den wir uns aus dem Internet besorgt hatten nicht ganz korrekt war, so dass wir unser Hotel “Grand” erst nach einem tüchtigen Fussmarsch erreichten.
Dafür stellten wir erfreut fest, dass sich in der näheren Umgebung auch ein paar vielversprechende Restaurants befanden. Eines davon probierten wir an diesem Abend gleich aus – Salad, Steaks, Wein, Dessert, kurz das volle Programm für rund Fr. 30.– (wohlgemerkt für uns beide)
Der aufmerksame Leser stellt also unschwer fest, Prag ist für unsere Verhältnisse sehr günstig – zumindes was das leibliche Wohl anbelangt. Geht man allerdings auf Shopping-Tour, findet man schnell raus, dass andere Konsumgüter wie etwa Kleider oder Schuhe in etwa unserem Preisniveau entsprechen – Kino ist mit ca. 3-4 Fr. hingegen wieder sehr günstig.
Am Donnerstag nahmen wir uns gleich die Sehenswürdigkeiten vor, die bei keinem Prag-Besuch fehlen sollten:
– Fahrt auf den Laurenziberg
– von da Spaziergang zum Loretoheiligtum, einer Maria-Pilgerstätte
– weiter zur Prager Burg mit St. Veits-Dom – durch’s sogenannte “Goldene Gässchen” – die Neruda-Gasse hinunter – über die Karlsbrücke – auf die andere Seite der Moldau
Diese “Best-of-Tour” ist eine angenehme und nicht zu überladene Variante, um die – zumindest touristischen Highlights – kennenzulernen.
..und touristisch sind sie definitiv.
spätestens auf der Karlsbrücke, wo sich der gesamte Touristen-Strom kanalisiert, weil kein Prag-Besucher nach Hause gehen kann ohne die Moldau einmal auf dieser geschichtsträchtigen Verbindung überquert zu haben, weiss man, die “Goldene Stadt” ist ein überaus beliebtes Ausflugsziel.
Dabei ist die vorherrschende Fremdsprache die man von vorbeischlendernden Stadt-Touris aufschnappt, Deutsch. Kein Wunder – bei dieser Nähe und v.a. diesen Preisen..
Manchmal wird der Touri-Aspekt allerdings beinahe etwas zu stark ausgereizt – gerade das “Goldene Gässchen” (eine Ansammlung von kleinen Häuschen, die in die Mauer der Prager Burg eingelassen sind und die Werkstätten der Goldschmiede gewesen sein sollen)
ist eigentlich nichts anderes als ein überdimensionaler Souvenir-Shop..
Davon sollte man sich jedoch nicht abschrecken lassen, denn ansonsten sind die besuchten Highlights jedoch interessant und auch in gutem Zustand, so dass man einen guten Eindruck erhält, wie es in früheren Zeiten so zu und her gegangen sein könnte..
Auf der Karlsbrücke
Am folgenden Tag stand dann auf dem Programm:
– St.-Veits-Dom
– Altstädter Ring
– Altstädter Rathaus
– Alter Jüdischer Friedhof
– Wenzelsplatz
Skulptur in der Nähe des Altstätter-Rings
Da die verschiedenen Sight recht nahe zusammenliegen und auch keine langen Besichtigungstouren beinhalten, blieb am Nachmittag noch genug Zeit, um uns auch dem Shopping zu widmen.
Allerdings merkten wir bald, dass v.a. , sagen wir mal Luxusgüter, wie Markenschuhe oder -kleider nicht wirklich günstiger sind als bei uns.
Trotzdem macht es Spass, durch die Prager Einkaufsmeile zu ziehen, wo es doch das eine oder andere Schnäppchen zu finden gibt.
Dazu gehört eigentlich auch ein Kinobesuch (Hotel Rwanda), der uns gerade mal so Fr. 3.– gekostet hat!
Beim Nachtessen liessen wir es uns wieder richtig gutgehen, indem wir uns in einem um ca. 19.00 bereits sehr gut besetzten aber gemütlichen Restaurants etwas ausserhalb des Zentrums ein Châteaubriand leisteten. In der Schweiz ein schon beinahe unerschwingliches Essvergnügen, belief sich hier die Schlussrechnung inkl. Wein, Dessert und Digestiv auf knapp Fr. 50.– für uns beide!
Der letzte Vormittag war dann mit dem Besuch des Wenzelplatzes und einem weiteren kurzen Gang durch die Shoppingmeile schnell vorbei.
Die Rückreise mit Tram, Bus, Flugi und S-Bahn verlief mehr oder weniger problemlos.
Wetter: grösstenteils sonnig und angenehm mit kühlen und regnerischen Abschnitten
Essen: gutbürgerlich gut, sehr günstig
Leute: freundlich, durch die nur schwer überwindbare Sprachbarriere eher schwer zugänglich
Stimmung: leicht mystisch, mittelalterlich aber auch die klassische Städtereise-Stimmung, viele v.a. deutsche Touris
Erlebniswert: hoch, sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis