A good deal..
September 14, 2023“Sleepless in Auckland”
September 20, 2023Cartago, 15. – 17. September 2007
Nach einem äusserst scharfen thailändischen Essen am letzten Abend in Dominical, gingen wir bald schlafen. Beim Frühstück am Morgen erzählte uns der Hotelbesitzer, dass zwischen Dominical und San Isidro ein massiver Erdrutsch runtergegangen sei. Genau dort wollten wir durch, um danach auf der Interamericana Richtung Cartago, unserem nächsten Ziel zu gelangen. Als wir nach einer Stunde nochmals nachfragten, schien alles wieder OK zu sein.
Wir fuhren nun von der Küste wieder ins Inland, ins Valle Central. Die Gegend ist wieder komplett anders: Ausgedehnte (Nebel)wälder, alles sehr grün und einiges hügliger, sprich kühler als an der Küste – zwischendurch hatten wir das Gefühl, auf einer Passfahrt in den Alpen zu sein.
Als wir dann zum angekündigten Erdrutsch kamen, mussten wir dreiviertel Stunden warten und sahen, als wir schliesslich passieren konnten, wie gross der Rutsch war. Es hatte sehr viel Schlamm und grosse Felsblöcke, die weggeräumt worden waren. Und wir erfuhren am eigenen Leibe, bzw. Auto, wie rutschig und glitschig dieser Schlamm ist. Unser Auto rutschten ziemlich heftig auf eine Seite ab und wir wären fast steckengeblieben – da nutzte auch der Vierradantrieb nicht mehr viel. Doch nach ein paar Schrecksekunden und gehörig spulen kamen wir wieder auf sicheren Boden
In der Regenzeit hat Costa Rica häufig mit solchen Problemen zu kämpfen. Überall rutschen Hänge ab oder werden Brücken weggerissen. Darum sind wohl auch die Strassen nicht immer so perfekt.
In San Isidro war gerade eine Art Umzug im Gange. Leider war dadurch auch ein Teil der Stadt gesperrt, was uns gehörig ins Schwitzen brachte. Es hatte sehr viel Verkehr und zudem haben die Ticos ein ganz komisches Einbahnsystem, das für uns nicht immer ganz nachvollziehbar ist und von Wegweisern und Beschilderungen scheinen sie gar nicht viel zu halten.. ;-o
Dafür hatten wir Gelegenheit, den Umzug aus dem Auto mitzuverfolgen: sowas ist immer wieder interessant. Schliesslich waren wir durch die Stadt durch und auf der Interamericana.
In einer kleinen Soda unterwegs assen wir ein “Almuerzo” und tankten nochmals voll, bevor wir in Cartago einfuhren. Tja, und auch in Cartago gab es einen Umzug und der Verkehr war noch wesentlich schlimmer als in San Isidro. (Wir erfuhren später, dass der 15. September der zentralamerikanische Unabhängigkeitstag ist, und deshalb überall in ganz Mittelamerika Paraden und Fiestas stattfinden.)
Doch schneller als erwartet fanden wir das B&B Los Angeles, wo wir uns einquartieren wollten. Direkt vis-Ã -vis der berühmten und heiligsten Stätte in Costa Rica, der Basilico de Nuestra Senora de los Angeles. Da die Beschilderung so schlecht ist, konnten wir uns zum Glück gleich an der Basilico orientieren. Das B&B hatte auch einen abgeschlossenen Parkplatz, einen Fernseher (schon lange keinen mehr gesehen), einen Balkon und sogar Wireless. Vom Balkon aus konnten wir noch einigen Musikantengruppen zuschauen und -hören und die schöne (auch schön renovierte) Basilico bewundern.
Hier ist es nun wieder wesentlich kühler als an der Küste und wir tauschten dementsprechend seit langem wieder einmal die Sandalen mit Turnschuhen, Socken und lange Hosen. Zum Abendessen gingen wir gleich ins Restaurant unter unserem B&B. Hier war für diesen Abend auch eine Fiesta angekündigt. Die Leute strömten herein und freuten sich auf ein Tänzchen am Samstagabend. Später in unserem Zimmer hörten wir die Musik ebenfalls ziemlich gut, so dass zwischendurch sogar die Fenster, Wände und der Boden zitterten. ;-o
Am nächsten Morgen standen wir um 6 Uhr auf, damit wir möglichst früh den Vulkan Irazu besichtigen konnten. Gestern hiess es, dass wir ab 7 Uhr im Restaurant frühstücken könnten. Das war aber um 7 Uhr noch geschlossen. Um 7.30 Uhr konnten wir die Putzfrau fragen, sie meinte aber, dass das Restaurant erst um 8.30 öffnet..Ächz..
Auf’s Frühstück hätten wir ja verzichten können, aber unser Auto war auf dem Privatparkplatz eingesperrt und so mussten wir bis 8.30 warten, bis jemand aufmachen konnte. Die Wartezeit hat uns ein wenig geärgert, da wir extra früh aufgestanden waren, weil es hiess, die beste Sicht auf dem Vulkan sei bis ca. 10 Uhr morgens.
Als wir endlich losfuhren konnten, ging es kurz nach der Abfahrt wegen eines Marathons in der Stadt wieder nicht weiter.. Nach etwas Warten und Rumkurven ging es dann aber richtig highwaymässig auf den Vulkan. Man fährt auf einer tiptopen Passtrasse, auf der man sehr gut sieht, wie fruchtbar das Land hier ist, bis auf 3500m hinauf ist.
Ohne Nebel würde man vom Vulkan aus beide Seiten von Costa Rica, die karibische und die pazifische Küste sehen. Das ist aber fast nie möglich. Dafür ist der Vulkan selber schon sehr beeindruckend. Drei sehr grosse Krater sind zu sehen, in einem davon ein grünfarbiger See. Wir konnten auf dem Kratergrad herumspazieren und in die Krater runterschauen. Sehr eindrucksvoll!
Heute Sonntag gehörte der Vulkan auch bei den Ticos zum Auflugsziel. Und auf dem Parkplatz watschelten die gefrässigen Caotes herum, die gerne gefüttert werden und ziemlich frech werden können.
Auf dem Rückweg assn wir in einem Aussichtsrestaurant zu Mittag. Der Vulkan war immer noch im Nebel versteckt, dafür hatten wir eine schöne Aussicht auf Cartago. Zurück in Cartago schlängelten wir uns wieder durch den dichten Verkehr und parkierten das Auto auf dem Privatparkplatz. Anschliessend besuchten wir die berühmte Basilico, die heute Sonntag voll mit Pilgern war. Die Basilico gilt als Nationalheiligtum (In der Kirche wird eine Statue der schwarzen Madonna (La Negrita) aufbewahrt, der Heilkräfte zugesprochen werden.)
Nach dem Besuch statteten wir einer Bäckerei einen Besuch ab und kauften feine Leckereien.
Der nächste Morgen zeigte sich im schönsten Sonnenschein, was die Basilica wieder sehr attraktiv aussehen liess.
Auf der Interamericana ging es heute morgen zügig Richtung San José, wo wir in der Nähe des Flughafens unser Mietautöli abgeben sollten.
Als wir kurz vor San José die Interamericana verliessen, weil nichts bezüglich Flughafen oder Transit oder so ähnlich angeschrieben war, wurde es ziemlich chaotisch. Wir gerieten mangels irgendwelchen Orientierungshilfen immer mehr ins Zentrum und somit immer mehr ins Chaos. R manövrierte tapfer durch die vielen Schlaglöcher und den hektischen Verkehr, während T immer wieder von neuem versuchte herauszufinden, wo wir uns befanden.
Nachdem uns ein Polizist einigermassen erklären konnte, wo wir im Moment waren und wohin wir fahren sollten, schafften wir es trotzdem noch (ohne uns zu verfahren) direkt zu Dollar Rent-a-car, wo die Abgabe des Wagens problemlos ablief.
Die letzte Nacht in San José verbringen wir nochmals im “Pangea”, wo wir vor unserer Rundreise einen Teil unseres Gepäcks deponiert hatten. Wir kriegten sogar noch eines der zwei Doppelzimmer mit eigenem Bad – ist ein riesiger Unterschied zum Zimmer, das wir hier vorher hatten – für nur gerade 4 $ mehr..
Und somit geht nach genau zwei Monaten unsere Reise durch Mittelamerika zu Ende. Es hat uns hier sehr gut gefallen, wobei Costa Rica für uns der Höhepunkt war. Pura Vida ist nicht nur ein Spruch, sondern wird wirklich gelebt. Die Leute sind sehr, sehr freundlich und aufgestellt. Auch wenn es hier wenige Kulturstätten zu besichtigen gibt, die Natur ist wirklich einzigartig. Costa Rica ist ein kleines Land, aber unglaublich vielseitig mit Vulkanen, Dschungel, Wasserfällen und Beaches ohne Ende. Wir haben es sehr genossen hier, es war easygoing ohne viele Komplikationen, und vorallem konnten wir mit dem eigenen Auto selber bestimmen, wann wir was wo machen wollten. Dennoch freuen wir uns nun auf neue Erlebnisse in einer anderen Welt.
Morgen um 6 Uhr geht’s mit dem Shuttle zum Flughafen San José und dann auf nach Neuseeland! Kiwis, wir kommen!
Wir werden rund 25 Stunden unterwegs sein, über Dallas und Los Angeles, bis wir in Auckland landen. Genügend Zeit, um uns auf Neuseeland ein bisschen vorzubereiten und Guides lesen.